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Bevor wir mit der Technischen Analyse des TTF Gas Frontjahres beginnen, lassen Sie uns kurz unsere Brent-Prognose vom 25.10. Revue passieren. Hier äußerten wir die Vermutung, dass der Ölmarkt perspektivisch zur Schwäche neigt und dass eine stärkere Korrektur bevorstehen dürfte. Wir schrieben Folgendes:
Dort (am Ölmarkt) ist ersichtlich, dass der rollierende Frontmonatskontrakt die wichtige Marke von 54,30 USD/bbl bisher nicht nach oben hin überwunden hat, um eine ausgeprägte untere Umkehr in Form einer inversen SKS zum Abschluss zu bringen. [...] Das Versagen der Bullen an dieser Stelle wird durch die fallenden Hochs sichtbar (schwarz gestrichelte Abwärtstrendgerade). Dies könnte in den nächsten Tagen zu einer deutlicheren Korrektur führen, die nach dem Unterschreiten der psychologischen Marke von 50 USD/bbl bis zur roten Aufwärtstrendgeraden - aktuell bei 47,60 USD/bbl verlaufend - und bis zur exponentiellen 200-Tageline bei 47,30 USD/bbl führen könnte.
Der Preisverfall beim Brent Frontmonatskontrakt reichte sogar noch bis auf 45,08 USD/bbl hinab, wo im gestrigen Handelsgeschehen zunächst eine Stabilisierung einsetzte. Die anfänglichen Preisgewinne bis auf 46,38 USD/bbl waren allerdings nur von kurzer Dauer und am Tagesende stand der Kontrakt wieder auf vergleichbar tiefem Niveau bei 45,64 USD/bbl. Dabei kommt der Unterstützung bei 45,08 USD/bbl nun eine entscheidende Schlüsselrolle zu (siehe Pfeilmarkierungen), da sich hier neben dem Tief von Mitte September zusätzlich die 200-Tageglättung befindet. Ein Durchbruch auf der Unterseite dürfte weitere Verkaufsimpulse generieren, die bis auf 43,46 USD/bbl bzw. bis auf 41,51 USD/bbl führen könnten.
Chart 1
In unserer heutigen Analyse wollen wir uns jedoch nach längerer Zeit mal wieder dem Gasmarkt widmen und betrachten in Chart 2 die Preisentwicklung des TTF Gas Frontjahres im Wochenchart. Hier ist erkennbar, dass es den Gasbullen zuletzt gelungen ist, die linke und rechte Schulter der inversen SKS-Formation aus den Jahren 2009/10 zu verteidigen (siehe schwarze Pfeilmarkierung). Hier gelang dem Frontjahreskontrakt eine Stabilisierung und die Preise zogen wieder bis zum besagten Zwischenhoch von Ende Juni bei 17,75 €/MWh an.
Aus der Betrachtung des Wochencharts wird nun deutlich, dass sich der TTF Kontrakt charttechnisch in einer Dreiecksformation befindet.
Oberhalb von 17,75 €/MWh würde ein Kaufsignal erzeugt und der übergeordnete langfristige Abwärtstrend seit Ende 2013 (schwarz gestrichelte obere Dreiecksbegrenzung) würde in ernsthafte Bedrängnis geraten. Die fallende Begrenzungsgerade ist zum jetzigen Zeitpunkt allerdings immer noch intakt. Wird sie im bevorstehenden Winter überlaufen, bekommen die Gasbullen neuen Rückenwind und Preiszuwächse bis auf 19 €/MWh wären mindestens anzunehmen.
Fällt das TTF Gas Frontjahr jedoch unter die untere steigende Dreiecksbegrenzung und die Marke von 14,40 €/MWh zurück (siehe schwarze Pfeilmarkierung), wird auf der Unterseite ein Verkaufssignal erzeugt, welches den Markt wieder bis auf 13 €/MWh fallen lassen dürfte.
Chart 2
Werfen wir in Abbildung 3 nun einen Blick auf den Tageschart. Hier ist erkennbar, dass das mittelfristige Aufwärtsmomentum, welches seit Anfang/Mitte September grundsätzlich vorherrscht, trotz der Rücksetzer an den letzten beiden Handelstagen, bisher ungebrochen ist.
Bei weiteren Preisnachlässen wartet bei 16,70 €/MWh ein kumulativer Unterstützungsbereich, bestehend aus den beiden Hochpunkten von Anfang Juni und Anfang Oktober und der 20-Tage-Glättungslinie (mittleres Bollinger Band). Hier ist mit erhöhtem Kaufdruck zu rechnen und der Markt hätte die Chance, von hier aus wieder einen Aufwärtsimpuls zu starten. Wird die Marke jedoch nach unten hin durchbrochen, besteht kurzfristig weiteres Verkaufsinteresse bis zum Zwischentief vom 13./14.06. bei 15,60 €/MWh. Unterhalb von 15,6 €/MWh dürften der bestehende mittelfristige Aufwärtstrend (schwarz gestrichelt) und im Anschluss das Tief vom 12.09. ins Visier der Händler geraten.
Auf der Oberseite würde ein Überschreiten der Marke von 17,80 €/MWh auf Tagesschlusskursbasis den sich seit April dieses Jahres etablierenden Aufwärtstrend durch die Abfolge steigender Hoch- und Tiefpunkte bestätigen. Weitere Preissteigerungen wären dann anzunehmen.
Chart 3
Der Blick auf den TTF Gas Stundenchart lässt in Chart 4 grundsätzlich die gleichen Schlussfolgerungen zu, die auch schon im Tageschart ausformuliert wurden. Was hier dem Betrachter zudem deutlich wird, ist die markante Unterstützung bei ca. 16,15 €/MWh. Hier befindet sich der kurzfristige steile Aufwärtstrend seit Mitte September in Kombination mit der 200-Stundenglättung auf exponentieller Basis. Wie oben bereits erwähnt, sollte in diesem Bereich Kaufinteresse nicht verwundern. Wird die Marke dennoch unterboten, wäre ein nächster Auffangbereich bei 15,60 €/MWh ausfindig zu machen, woraufhin bei Herausnahme der Marke besser Preisnachlässe bis in den Bereich von 14,70 €/MWh einkalkuliert werden sollten.
Auf der Oberseite erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends bei Rückeroberung der Marke von 17,11 €/MWh. Ab hier sollte ein neuer Kaufimpuls in Richtung 17,80 €/MWh gestartet werden. Ein Überschreiten dieses ehemaligen markanten Hochpunktes wäre dann durchaus im Bereich des Machbaren.
Chart 4
Fazit (abgeleitet aus dem Stundenchart)
Kurzfristig bearish bis in den Bereich von 16,70 €/MWh und im Anschluss 16,15 €/MWh. Unterhalb von 16,15 €/MWh würde der Verkaufsdruck weiter zunehmen, da dann der kurzfristige Aufwärtstrend gebrochen und die 200-Stundenglättung unterschritten wäre.
Bullish oberhalb des steilen Aufwärtstrends und der 200-Stundenglättung. Kleines Kaufsignal wird oberhalb von 17,11 €/MWh erzeugt mit Kursziel ca. 17,70 €/MWh. Ausgeprägtes Kaufsignal oberhalb von 17,80 €/MWh auf Tagesschlusskursbasis.
Rechtliche Hinweise
Autor: Stefan Küster
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