Blogeintrag

TTF Gas Frontjahr - Ausbruchsversuch fehlgeschlagen...

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Aus Sicht der Gas-Bären formuliert, hat das TTF Frontjahr in der vergangenen Woche noch einmal die Kurve gekriegt. Denn am Freitag erfolgte, aufgrund eines Fake-Outs bei Brent oberhalb der 50 USD/bbl-Marke, ein Rückfall in den seit Ende 2016 bei 18,73 €/MWh begonnenen Abwärtstrend (schwarz gestrichelte Linie in Chart 1).

Dabei erschien die Ausgangslage für die Gas-Bullen zunächst vielversprechend. Denn die Marke von 15,65 €/MWh konnte nach mehrfachen Tests nicht nach unten hin durchbrochen werden und frei nach dem Motto „was keine neuen Tiefs macht, macht womöglich neue Hochs?“ begannen die Kurse wieder zusteigen. Im Zuge dieser Aufwärtsbewegung konnte dann sogar der eingangs beschriebene schwarz gestrichelte Abwärtstrend nach oben hin durchbrochen werden, was für trendaffine Shorttrader als Warnsignal eingestuft werden musste.

Die Nervosität stieg, denn damit geriet das letzte Hoch von Anfang Juli bei 16,13 €/MWh in den Fokus der Händler. Dort hatte sich zuvor ein lehrbuchmäßiger Polaritätswechsel vollzogen, bei welchem eine ehemalige Unterstützung zu einem Widerstand wird (in unseren Seminaren vom 06.11.-8.11.2017 in Düsseldorf schauen wir hinter die Charts und dort erfahren Sie auch, warum ein Polaritätswechsel funktioniert - bitte hier klicken).

Ein nachhaltiger Durchbruch über dieses High gelang trotz zu dem Zeitpunkt noch bullisher Vorgaben aus den Ölmärkten nicht. Brent stieg an diesem Tag über 50 USD/bbl. Zu stark wirkte der Widerstand, der gleichzeitig mit dem 14,6% Fibonacci Retracement der gesamten Abwärtsbewegung seit dem Dezember-High bei 18,73 €/MWh zusammenfällt (Kumulationszone). Aufgrund der sich dann im Rahmen des eingangs beschrieben Fake-Outs wieder schwächer entwickelnden Brent-Preise, schafften es die Gas-Bullen zum Wochenschluss nicht, dieses Retracement aus dem Weg zu räumen. Dies war vor dem Hintergrund enttäuschend, da mit einem nachhaltigen Überschreiten der 16,13 €/MWh-Marke eine untere Umkehr in Form eines Doppelbodens komplettiert worden wäre. Das rechnerische Anschlusspotential hätte bis auf 16,70 €/MWh gereicht, dem Verlaufshoch von Ende Mai (siehe Chart).

Mit dem am Freitag erfolgten erneuten Rückfall in den Abwärtstrend und dem missglückten Ausbruch auf der Oberseite werden nun die Jahrestiefs bei 15,65 €/MWh wieder aktiviert und es dürfte zu einem erneuten Test dieses wichtigen Unterstützungsniveaus kommen. Auf dieses Level machten wir Sie als Leser übrigens bereits am 5.Mai in unserer Analyse mit dem Titel „TTF Gas Frontjahr mit zunehmenden Warnsignalen…“ aufmerksam (bitte hier klicken).

Setzen die sich in einem Abwärtstrend befindenen Ölpreise ihre negative Tendenz fort und fallen aufgrund des schwindenden Vertrauens in das OPEC-Kartell weiter (einen Reuters-Artikel zu dem Thema finden Sie hier), könnte es in dieser Handelswoche zunächst zu einem neuen Test und dann zu einem Durchbruch auf der Unterseite kommen. Wie auch schon in unserer Video-Chartanalyse in Kooperation mit Thomson Reuters beschrieben, würde mit dem nachhaltigen Durchbruch unter die Marke von 15,60 €/MWh ein charttechnisches Verkaufssignal erzeugt, welches das Potential besäße, den TTF Gas-Frontjahreskontrakt zunächst bis auf die psychologische Marke von 15 €/MWh zu treiben, um im Anschluss das Septembertief aus 2016 bei 14,43 €/MWh ins Visier zu nehmen.

Als Absicherung auf der Oberseite bietet sich der zuletzt erfolgte Polaritätswechsel bei 16,13 €/MWh unter Anwendung der Nachhaltigkeitskriterien an, da bei Herausnahme der Marke der damit bestätigte Doppel(Mehrfach)boden neue Käufer in den Markt holen dürfte. Die Stoppsetzung sollte jedoch in Abhängigkeit von der individuellen Positionsgröße und dem zur Verfügung stehenden Risikokapital erfolgen. 

Fazit
Neutral = Innerhalb der Grenzen 16,13 €/MWh auf der Ober- und 15,60 €/MWh auf der Unterseite ist das TTF Gas Frontjahr charttechnisch mit neutral einzustufen.
Bullish = Bei Schlusskursen nachhaltig oberhalb von 16,13 €/MWh heben wir die Einschätzung von neutral auf bullish an. 
Bearish = Bei Schlusskursen unterhalb von 15,60 €/MWh bleiben wir weiterhin bearish gestimmt.  

Rechtliche Hinweise

Autor: Stefan Küster

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