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Beim Strom Frontjahr Base wurde am gestrigen Handelstag die wichtige Support-Marke von 25,65 €/MWh unterschritten. Dieser Bruch ereignete sich relativ dynamisch und wurde von einem hohen Handelsvolumen begleitet (siehe Chart 1 gestriger Volumenanstieg). Dies bekräftigt zunächst den Durchbruch und führt zur Komplettierung einer oberen Umkehr in Form eines Triple-Tops. Charttechnisch wurde damit ein Verkaufssignal erzeugt, was den Frontjahreskontrakt perspektivisch nun auch noch weiter unter Druck setzen kann.
Im weiteren Handelsverlauf konnte verstärktes Kaufinteresse wiederum bei 25,45 €/MWh ausfindig gemacht werden, womit wir uns in der hier auf EnergyCharts immer wieder hervorgehobenen rot markierten Support-Zone zwischen 25,45-25,65 €/MWh befinden (siehe Chart 1). Können die Bären das negative Momentum des gestrigen Tages auch heute aufrecht erhalten, wird nach dem Unterschreiten der besagten Support-Zone bei 25,45 €/MWh als nächste Zielmarke die 24,73 €/MWh aktiviert. Hier befinden sich das Zwischentief von Ende Mai und das 50% Fibonacci Retracement des gesamten Hausse-Impulses seit Jahresanfang mit Beginn 20,65 €/MWh.
Bevor dieses anvisierte Kursziel in greifbare Nähe rücken kann, muss zuvor die einfach geglättete 200-Tage-Durchschnittslinie, die aktuell bei 25,17 €/MWh verläuft, aus dem Weg geräumt werden. Hier hätten die Bullen zunächst einige Kaufargumente vorzuweisen. Auch steht der Stochastik Slow vor der Ausbildung eines Kaufsignals, was tendenziell eine kurzfristige Gegenbewegung einleiten könnte.
Negativ bei der Analyse der gleitenden Durchschnittslinien sind jedoch die Tatsachen zu werten, dass der 200-Tage-EMA (exponentielle Glättung) bei 26,34 €/MWh bereits nachhaltig unterschritten wurde und der 200-Tage-SMA (einfache Glättung) nach wie vor eine negative Steigung besitzt. Die Chancen für einen Bruch der 25,45 €/MWh-Marke sind daher als durchaus realistisch zu betrachten.
Auf der Oberseite sollte ein erneutes Überschreiten der 25,65 €/MWh von den Bären tunlichst vermieden werden. Hier ist nun durch den Polaritätswechsel ein wichtiger Widerstand entstanden. Geschieht ein solcher Durchbruch auf der Oberseite zeitnah in den nächsten Handelstagen, müsste die eingangs beschriebene Bestätigung des Triple-Tops als Fehlsignal gewertet werden. Dies dürfte zu raschen Anschlusskäufen führen, womit die obere Trendkanalbegrenzung, derzeit bei 26,15 €/MWh verlaufend, mindestens angelaufen werden sollte. In diesem Fall dürfte auch ein Bruch dieser fallenden Trendgeraden nicht verwundern, was vom Markt bullish interpretiert werden dürfte. Der 200-Tage-EMA bei aktuell 26,34 €/MWh sollte dann nur eine Durchgangsstation auf dem weiteren Weg nach oben sein.
Das API#2 Kohle Frontjahr ist gestern wieder zurück in den seit Anfang August gültigen Abwärtstrend gefallen, nachdem dieser in den letzten beiden Handelstagen verletzt wurde. Die Kohle- und auch Strombären wurden damit in den Alarmmodus versetzt. Regelmäßige Leser des EnergyCharts-MarketLetters und Teilnehmer unserer Seminar-Reihe „Anwendung der Technischen Analyse im Energiehandel“ dürften wissen, dass die ehemaligen Hoch- und Tiefpunkte die wirklich relevanten Handelssignale liefern. Ein Bruch einer Trendlinie ist zunächst als ein ernstzunehmendes Warnsignal zu werten. Dies geht auf die Dow-Theorie zurück, die auch in der kommenden Woche auf der EnergyCharts-TradingWeek in Düsseldorf behandelt wird. Melden Sie sich noch heute an, es sind noch wenige Plätz frei (bitte hier klicken).
Werfen wir zum Abschluss noch einen Blick auf den Kohle-Wochenchart in Chart 3. Hier könnte sich eine überaus interessante markttechnische Konstellation ergeben, die in der Vergangenheit regelmäßig für einen Kurswechsel im Kohlemarkt gesorgt hat. Hervorzuheben ist das möglicherweise bevorstehende Verkaufssignal seitens des trendfolgenden MACD auf Wochenbasis. Wie Sie dem Chart entnehmen können, sind die Handelssignale des MACD durchaus beachtenswert. Auch wenn dieser Indikator als reines Handelssystem in den Finanzmärkten regelmäßig Verluste produziert, sollten die Signale an dieser Stelle durchaus Beachtung finden. Um beim Kohle Frontjahr eine langfristige bearishe Trendumkehr herbeizuführen, sind der Bruch der Aufwärtstrendlinie und der Rückfall unter die Marke von 55,25 USD/t erforderlich. Erst dann kann für die Kohlebären aus der charttechnischen Brille betrachtet offiziell „Entwarnung“ gegeben werden.
Ein Anstieg über 62 USD/t würde auf der Gegenseite mittel-bis langfristig den Aufwärtstrend fortbestehen lassen können. Die Konsolidierung, die nach wie vor in der beschriebenen Trendumkehr münden kann, ist weiterhin in vollem Gange. Es bleibt abzuwarten, ob die entscheidenden Verkaufssignale beim API#2 Kohle Frontjahr generiert werden.
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