Blogeintrag

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Die unter charttechnischen Trendfolge-Aspekten bearishen Implikationen aus unserer Analyse zu Beginn der Woche für das Strom Frontjahr Base wurden in den ersten beiden Handelstagen nahezu vollständig negiert. Ein neuer Verkaufsimpuls unterhalb von 28,95 €/MWh, wie in der Analyse beschrieben, wurde nicht generiert und die Handelswoche startete mit einer Aufwärtskurslücke von 0,3 €/MWh bei 29,30 €/MWh in den Börsenhandel.

Dabei wurde zunächst im Stundenchart das mittlere Bollinger Band überwunden und eine neue Aufwärtsbewegung seit dem Zwischentief bei 28,95 €/MWh eingeleitet. Am gestrigen Dienstag eröffnete der Markt wiederum mit einem Upgap von 0,4 €/MWh bei 30,10 €/MWh. Dieses bullishe Opening hob das Strom Frontjahr Base direkt über die am Vortag noch wichtige Widerstandszone bei 29,75 €/MWh, welche als Nackenlinie einer sich im Stundenchart ausbildenden inversen Schulter-Kopf-Schulter-Formation beschrieben werden kann (siehe Halbkreismarkierungen im Chart 1).

Diese inverse SKS ist mit dem gestrigen Last Trade von 30,10 €/MWh als bestätigt zu betrachten, wodurch sich aufgrund formationstechnischer Kriterien weitere Kurssteigerung anschließen könnten. Ein aufgrund der Formationshöhe mögliches konservatives Kursziel dieser kurzfristigen unteren Umkehr könnte bei ca. 30,50 €/MWh zu finden sein. Gestützt wird diese These von der Tatsache, dass durch die Kurssteigerungen der letzten beiden Handelstage das mittlere Bollinger Band auf Tagesbasis zurückerobert wurde.

Weitere Preissteigerungen werden allerdings dadurch erschwert, dass sich beim Erreichen des anvisierten Kursziels der schwarz gestrichelte Abwärtstrend seit dem Hoch bei 31,50 €/MWh in den Weg stellt, den es nun zunächst zu überwinden gilt. Zudem zeigt die gestrige Handelskerze ein klassisches Doji-Candlestick-Muster im Tageschart, was ein klares Signal für die Unentschlossenheit des Marktes für die weitere Kursentwicklung darstellt. Das Strom Frontjahr Base hat gestern folglich volatil seitwärts tendiert und neue Kaufimpulse müssten heute erzeugt werden.

Bleiben diese Impulse allerdings aus, sollte das Frontjahr auf Stundenschlusskursbasis nicht mehr nachhaltig unter die Nackenlinie bei 29,75 €/MWh zurückfallen. Denn dann würde die inverse SKS negiert und der Markt wäre auf der Suche nach einer neuen Kursrichtung.

Die erforderlichen Impulse für weitere Preissteigerungen könnten allerdings aus dem CO2-Markt kommen, wo sich simultan zum Strommarkt ebenfalls eine untere Umkehr in Form eines Mehrfachbodens ausgebildet hat (siehe Chart 2). Zugleich wurde mit dem Sprung über die Nackenline bei 5,25 €/tCO2 das 61,8% Fibonacci Retracement bei 5,32 €/tCO2 überschritten, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass der Ursprung der Abwärtsbewegung bei 5,58 €/tCO2 angelaufen werden kann. Positiv für dieses Szenario ist zu werten, dass das CO2-Zertifikat im Tageschart erstmals seit einem Monat wieder oberhalb des mittleren Bollinger Bandes positioniert ist.

Fazit für kurzfristiges Trading

Strom: Kurzfristig weiter bullish oberhalb von 29,75 €/MWh mit konservativem Kursziel bei 30,45/50 €/MWh, dem 61,8% Fibonacci Retracement. Ein Überschreiten dieser Marke würde die Kursphantasien auf der Oberseite weiter in Richtung 31 €/MWh-Marke beflügeln. Die inverse SKS würde negiert, wenn die Nackenlinie bei 29,75 €/MWh auf Stundenbasis nachhaltig unterboten wird.   

CO2: Kurzfristig weiter bullish oberhalb des 61,8% Fibonacci Retracement bei 5,32 €/tCO2. Mögliches Kursziel läge beim Ursprung der vorherigen Abwärtsbewegung bei ca. 5,58 €/tCO2. Die untere Umkehr in Form eines Mehrfachbodens würde negiert, wenn das CO2-Zertifikat unter die Nackenlinie bei ca. 5,20 €/tCO2 bzw. unter das 38,2% Fibonacci Retracement bei 5,16 €/tCO2 auf Stundenbasis zurückfällt.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Treffen der richtigen Handelsentscheidung!

Ihr Stefan Küster

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