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Strom Frontjahr Base vor Dreiecksauflösung!
Die Relevanz der Widerstandszone um 22,55-65 €/MWh, die der Frontjahreskontrakt im Base nun schon in mehreren Anläufen zu überwinden versuchte, kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Bereits in vergangenen Analysen machten wir auf die Bedeutung dieser Marke aufmerksam.
Von Ende Januar bis Anfang Februar dieses Jahres kämpfte der Kontrakt mit der damals wichtigen Unterstützung bei 22,65 €/MWh. Dreimal in Folge prallte der Future von dieser Marke zunächst ab (siehe schwarze Pfeile im Strom-Tageschart 1). Am 05.02. gelang nach einem kurzen Aufbäumen der finale Durchbruch unter dieses Level und das Strom Frontjahr Base verlor daraufhin weitere 2 €/MWh. Am 11.02. und 17.02. wurde bei 20,65 €/MWh dann ein Doppelboden ausgebildet (siehe Halbkreismarkierungen), der mit einem Anstieg auf über 21,40 €/MWh bestätigt wurde. Das Überschreiten dieser Marke war für Anschlusskäufe insofern von entscheidender Relevanz, da es sich hierbei gleichzeitig um das 23,6% Fibonacci Retracement des Abverkaufs 23,90 -20,65 €/MWh handelte.
In der Folge gelangen weitere Preissteigerungen im skizzierten Aufwärtstrend bis auf zunächst 21,90 €/MWh am 23.02., dem 38,2% Fibonacci Retracement der besagten Abwärtswelle. Nachdem auch dieses Swing-Hoch nach einer wenig volatilen leicht steigenden Tendenz am 07.03. dynamisch nach oben hin überwunden werden konnte, wurde im Rahmen des erfolgten Polaritätswechsels die alte Unterstützungsmarke bei 22,65 €/MWh in den letzten Wochen mehrfach von unten getestet und somit zum entscheidenden Widerstand.
Die Relevanz dieser Zone kommt zusätzlich dadurch zum Ausdruck, da es sich hierbei gleichzeitig um das 61,8% Fibonacci Retracement der oben erwähnten Abwärtsbewegung 23,9-20,65 handelt. Ein Überschreiten dieser Marke wäre für die Strombären daher ein regelrechter Schlag ins Kontor.
Dass die bearishen Marktspieler sich vorsichtshalber auf unangenehme Überraschungen vorbereiten sollten, kommt charttechnisch durch die Ausbildung eines steigenden Dreiecks zum Tragen (rot gestrichelt hervorgehoben). Ein steigendes Dreieck wird ausgebildet, wenn für eine gewisse Zeit auf relativ gleichbleibenden Levels der Verkaufsdruck überwiegt und die Preise wieder zu fallen beginnen (bei 22,55-65), der Kaufdruck jedoch im gleichen Zeitraum auf immer höheren Niveaus überwiegt (untere steigende Trendgerade).
Steigende Dreiecke stellen daher oftmals untere Umkehrformationen dar. Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass es für das Strom Frontjahr Base erst wieder zu einem Kaufsignal kommt, wenn der Bereich um 22,65 €/MWh nach oben hin auf Schlusskursbasis überwunden wird. Dann allerdings dürften zügige Anschlussreaktionen den Frontjahreskontrakt bis auf 23,25 €/MWh und im weiteren Handelsgeschehen 23,90 €/MWh katapultieren können. Ein „intraday-break-out“ gelang zwar testweise schon am 01.04., als der Kontrakt in der Spitze bis auf 22,70 €/MWh anstieg, dieser Ausbruch entpuppte sich jedoch als Aprilscherz (fakeout), woraufhin die Notierungen wieder bis auf 22,1 €/MWh nachgaben. Ein Schlusskurs oberhalb von 22,65 €/MWh gelang bisher jedoch nicht.
Stellt sich dieser Kumulationswiderstand für die Strombullen jedoch als unüberwindbare Hürde heraus und fällt der Kontrakt unter die steigende Trendgerade zurück, wird ein erstes Warnsignal erzeugt. Daraus würde bei Unterschreiten der Marke von 21,90 €/MWh ein Verkaufssignal generiert, welches bis in den Bereich 21,50-40 €/MWh und im Anschluss bis zum Allzeittief bei 20,65 €/MWh führen dürfte.
Um eine ausgeprägte Marktreaktion zu erzeugen, sollte eine Entscheidung allerdings in wenigen Tagen herbeigeführt werden, da ansonsten die Gefahr besteht, dass sich die „aufgestaute Energie“ bereits unauffällig wieder abgebaut hat. Apropos „aufgestaute Energie“: Hierbei ist es interessant festzustellen, dass das Handelsvolumen im vergangenen Monat bei steigenden Preisen ebenfalls deutlich anstieg (siehe grüne Pfeile beim Volumen) und bei fallenden Preisen gleichzeitig wieder rückläufig war (siehe rote Pfeile beim Volumen). Dies deutet tendenziell auf Marktstärke hin und beschreibt einen intakten Aufwärtstrend.
Ein Blick auf die Indikatoren-Konstellation in Chart 2 lässt allerdings keine eindeutige Schlussfolgerung zu, ob der Ausbruch des Stromfutures auf der Ober- oder Unterseite erfolgt. Während der Stochastik Slow bullish einzustufen ist, zeigt sich der RSI eher neutral innerhalb der steigenden Trendgeraden auf der Unter- und fallenden Geraden auf der Oberseite. Der MACD hat durch den Schnittpunkt mit seiner Nulllinie jüngst ein Kaufsignal etabliert, wobei sich die Dynamik derzeit allerdings abzuschwächen scheint. Dies ist bei steigenden Dreiecksformationen jedoch nicht ungewöhnlich. Eindeutige negative Divergenzen, die einen Ausbruch auf der Unterseite nahelegen, sind momentan nicht ausfindig zu machen.
Tendenzen
Bullish > 22,65 mit Kursziel 23,25 €/MWh und im Anschluss 23,9 €/MWh.
Bearish < 21,90 mit Kursziel 21,50-40 €/MWh und im Anschluss 20,65 €/MWh.
Im Chart-Update: Brent Crude testet 2014er-Abwärtstrend
Brent Crude befindet sich derzeit an einer wichtigen Entscheidungsmarke. Auf der Oberseite zeigt sich ein bemerkenswerter Kumulationswiderstand, bestehend aus dem langfristigen Abwärtstrend und dem Augusttief aus 2015 bei 42,23 USD/bbl (siehe Kreismarkierung im Chart).
Schaffen es die Ölbullen, diese Widerstandsbastion aus dem Spiel zu nehmen, sind Preiszuwächse bis zur exponentiellen 200-Tage-Linie (aktuell bei 44,43 verlaufend) mindestens anzunehmen. Ein Anstieg auch über diese Glättungslinie bei simultanem Abwärtstrendbruch würde den Bärenmarkt im Öl charttechnisch beenden und einen Bullenmarkt klassifizieren.
Gelingt den Bären jedoch eine Rückeroberung der Marktdominanz und fällt der Frontmonatskontrakt unter die untere Begrenzung des Aufwärtstrendkanals (aktuell bei 38,19 USD/bbl verlaufend) zurück, müssten die bullishen Kursavancen des schwarzen Goldes seit Jahresanfang als abwärtstrend-bestätigende Bärenflagge interpretiert werden. Die Geschichte könnte sich, ähnlich wie im Jahre 2015, wiederholen, in der Folge, dass bei Unterschreiten der farblich hervorgehobenen Unterstützungszone das Tief bei 27,10 USD/bbl erneut angelaufen wird.
Aus dem Brent Stundenchart wird indes deutlich, dass das optimistische Kurspotential aus der unteren Umkehr noch nicht vollständig abgeschöpft ist. Nach einem möglichen Retest an die Ausbruchsmarke ließen sich Kurszuwächse bis auf über 43 USD/bbl ableiten. Damit wäre der seit 2014 gültige Abwärtstrend aus dem Tageschart und das eben erwähnte Augusttief überwunden und die 200-Tage-Linie würde als nächstes Kursziel fungieren.
Für das Strom Frontjahr Base hieße dies wiederum, dass das oben beschriebene steigende Dreieck auf der Oberseite aufgelöst werden könnte.
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Autor: Stefan Küster
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