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Strom Frontjahr Base (Monatschart)
Eine ganzheitliche charttechnische Analyse sollte mit einem Blick auf die übergeordnete Zeitebene beginnen und die Perioden sukzessive hinunter brechen. Diesem Anspruch wollen wir natürlich gerecht werden und richten daher unser Augenmerk zunächst auf den Strom Frontjahr Base Monatschart (siehe Chart 1 oben).
Um es gleich vorweg zu nehmen: Der langfristige Abwärtstrend, der im Jahre 2008 bei 90,80 €/MWh seinen Ursprung fand, ist zweifelsohne intakt. Die erste abwärtsgerichtete Impulswelle führte den Basekontrakt bis auf 42,4 €/MWh im Februar 2009. Die dann einsetzende Korrekturwelle 2 führte hinauf bis zum 38,2% Fibonacci Retracement bei ca. 61 €/MWh im Mai 2011.
Monatschart inmitten einer Impulswelle 3
Ab hier beginnt die aktuell noch andauernde Impulswelle 3, die bisher kein Anzeichen von Ermüdungserscheinungen offenbart und weiter südwärts gerichtet ist. Der trendfolgende MACD auf Monatsbasis schlägt mit einem Verkaufssignal in die übergeordnet bearishe Kerbe. Insofern besteht auch im neuen Jahr für das Strom Frontjahr Base die Möglichkeit weiter fallender Preise. Als langfristiges Kursziel könnte hier die 76,4% Fibonacci Projektion bei ca. 24 €/MWh fungieren (siehe Pfeil). An diesem Punkt entspricht der wertmäßige Preisverfall der 3. Welle 76,4% des wertmäßigen Preisverfalls der 1. Welle (60,79 - 36,98 = 23,81 €/MWh).
Stopp-Management nicht vernachlässigen
Auch wenn der Abwärtstrend weiter fortbestehen dürfte, sollten langfristig orientierte Investoren ihr Stopp-Management natürlich nicht aus den Augen verlieren. Die letzte Marubozu-Monatskerze von Dezember 2015 bzw. die psychologische 30 €/MWh-Marke wären bei bullishen Kurskapriolen für erste Verlustmitnahmen prädestiniert. Mit mehr Risikokapital „auf der hohen Kante“ könnten auch die Bereiche um 31 €/MWh, 34 €/MWh oder 36,6 €/MWh herangezogen werden.
Strom Frontjahr Base (Tageschart)
Der Strom Tageschart 2 für den Cal 17 Baseload-Kontrakt weist seit Juli 2015 einen mustergültigen Abwärtstrend gekennzeichnet durch fallende Hoch- und Tiefpunkte aus. Anzeichen einer kleinen Erholung oder zumindest Stabilisierung im Abverkauf seit Anfang des Jahres sind noch nicht ausfindig zu machen. An dieser Stelle ist der Verweis auf das im vorherigen Satz bewusst hervorgehobene Wort „noch“ durchaus angebracht. Denn auf der Unterseite wird die Luft zunehmend dünner. Der Markt testet derzeit ein ernst zunehmendes Unterstützungscluster, bestehend aus der unteren Begrenzung des skizzierten Abwärtstrendkanals, dem unteren Bollinger Band und der 161,8% Fibonacci Extension bei 25,23 €/MWh aus.
Diese Supports haben bei den Marktteilnehmern in der Vergangenheit regelmäßig Kaufdruck und den Willen zur Gewinnmitnahme erzeugt (siehe grüne Pfeile). In der aktuellen Marktphase treffen diese Supports kumuliert aufeinander.
Spread-Differenz beachtenswert
Hervorzuheben an dieser Stelle ist zudem das Phänomen der im unteren Chartbereich dargestellten Spread-Differenz zwischen Kursniveau und der exponentiellen 21-Tage-Glättungslinie. An den blauen Pfeilen im Subchart ist zu erkennen, dass bei einer Spread-Differenz von ca. -1,2 bis - 1,5 € (hellrote Area) der Verkaufsdruck regelmäßig nachlässt, so dass sich Kursniveau und Moving Average wieder angleichen können. Das passierte entweder durch eine seitwärts gerichtete Preisentwicklung oder eine bullishe Gegenbewegung im Underlying.
26,20 €/MWh als wichtige Widerstandsmarke
Sollte es in den kommenden Tagen zu der aufgeführten Konsolidierung kommen, wäre der Bereich um 26,20 €/MWh beachtenswert. Hier verspielte das Kalenderjahr jüngst die Chance einer kleinen unteren Umkehr in Form eines möglichen Doppelbodens (siehe Halbkreismarkierungen). Der Versuch schlug jedoch fehl und die wichtige Unterstützung musste den Bären geopfert werden. Durch den Polaritätswechsel wird die ehemals relevante Supportzone bei 26,20 €/MWh nun zu einem entscheidenden Widerstand, der im weiteren Handelsgeschehen nicht mehr überschritten werden sollte.
Für kurz- bis mittelfristig engagierte Marktteilnehmer eignet sich dieser Bereich daher als sinnvolle Stoppmarke, zumal hier zusätzlich die 138,2% Fibonacci Extension wiederzufinden ist. Wer auch ein höheres Risiko in Kauf nehmen kann, ist mit der 123,6% Fibo-Extension bei 26,8 €/MWh auch nicht schlecht beraten, da an dieser Marke der Polaritätswechsel mit trendbestätigendem Pullback im Dezember letzten Jahres stattgefunden hat. Spätestens nach Überschreiten dieser Marke auf Tagesschlusskursbasis wäre auch die obere Gapkante des Opening Downgaps vom 04.01. durchbrochen, was zu Anschlusskäufen führen dürfte und somit durchaus bullish zu werten wäre.
Trendbeschleunigung in Ausbruchsrichtung
Gelingt es den Bullen allerdings nicht, aus der beschriebenen Kumulationszone Kapital zu schlagen und durchbricht das Frontjahr Base die untere Trendkanalbegrenzung nachhaltig, käme dies einer Trendbeschleunigung in Ausbruchsrichtung gleich und die 161,8% Fibonacci-Extension bei 24,64 €/MWh dürfte angelaufen werden.
In diesem Zusammenhang ist beachtenswert, dass der im obigen Absatz beschriebene Pullback nicht mehr bis zur oberen Trendkanalbegrenzung reichte. Dies ist charttechnisch als Schwächesignal zu werten. Ein Tagesclose unterhalb von 25,23 €/MWh dürfte somit negativ interpretiert werden und die Marke von 24,64 €/MWh würde aktiviert. Eine ungewöhnlich starke Ausweitung der Spread-Differenz wäre die Folge.
Strom Frontjahr Base (Stundenchart)
Der Stundenchart des Strom Frontjahres Base befindet sich seit Jahresanfang in einem steilen Abwärtstrendkanal. Am Freitag ist der Kontrakt unter die 150% Fibonacci Extension bei 25,40 €/MWh gerutscht, eine Supportmarke, die am Donnerstag der vergangenen Woche über mehrere Handelsstunden Support bot.
Positive Divergenzen diverser Indikatoren
An dieser Stelle sollte nicht unerwähnt bleiben, dass positive Divergenzen bei diversen Indikatoren-Konstellationen auf eine Stabilisierung im Abverkauf hindeuten. Im Subchart abgebildet finden Sie u.a. das 10-Tage-Momentum, welches die neuen Tiefs des Underlyings nicht mehr durch entsprechende Indikatoren-Pendants nachzeichnen konnte. Gleiches gilt auch für den nicht abgebildeten RSI und den trendfolgenden MACD, die momentan beide an negativer Schwungkraft verlieren.
Spread-Differenz mahnt auch hier zur Vorsicht
Aufmerksam machen möchte ich hier ebenfalls auf das bereits weiter oben angewendete Werkzeug der grafischen Veranschaulichung der Spread-Differenz zwischen Kursniveau und exponentieller 50-Tage-Glättungslinie. Bei -0,65 € ist mittlerweile ein Niveau erreicht, welches in den letzten Handelswochen nur in wenigen Ausnahmefällen kurzzeitig unterschritten werden konnte. Eine Angleichung zwischen Moving Average und Kursniveau würde daher nicht verwundern.
Die in Reichweite liegende 161,8% Fibonacci Extension bei 25,2 €/MWh, das Erreichen des unteren Bollinger Bandes und die aufgeführten positiven Indikatoren-Divergenzen könnten dafür Sorge tragen, dass der Verkaufsdruck im kurzfristigen Stundenhandel zunächst zum Erliegen kommt. Eine mögliche technische Gegenbewegung könnte bis in den Bereich von 25,60/70 €/MWh führen. Hier sollte wieder verstärkt Verkaufsdruck aufkommen. Wird dieser Bereich jedoch überschritten, dürften Preissteigerungstendenzen bis auf 26 €/MWh möglich sein.
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Autor: Stefan Küster
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