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Die CO2-Zertifikate haben in einer fulminanten Bewegung seit Mitte Mai einen Kurszuwachs von 62 Prozent innerhalb von 40 Handelstagen hingelegt und am vergangenen Dienstag ein 11-Monats-Hoch bei 29,93 Euro/t CO2 markiert. Am gestrigen Mittwoch schloss der Dezember-Kontrakt nahezu auf Vortagesniveau, nachdem es im Tagesverlauf große Schwankungen gab. Auch am heutigen Donnerstag sind die Preise volatil und gegen 15:30 Uhr liegt die Notierung bei 29,08 Euro/t CO2 mit 0,8 Prozent im Minus. Die Marktteilnehmer scheinen kurz vor der 30-Euro-Marke in sich zu gehen und die Situation neu zu bewerten. Seit dem Verlust während des Corona-Sell-Offs im März, als die EUAs in nur 9 Tagen um knapp 37 Prozent gefallen sind, gab es eine Erholung von knapp 40 Prozent bis Mitte April innerhalb von 17 Handelstagen. Bis Mitte Mai ging es dann zunächst wieder um 15 Prozent nach unten, ehe die eingangs beschriebene Rallye einsetzte. Seit Jahresbeginn liegen die EUAs mit 17 Prozent im Plus, was sich durch die seither stark eingetrübten wirtschaftlichen Aussichten sicherlich nicht herleiten lässt.
Finanzmärkte zwischen Konjunktursorgen und Notenbank-Liquidität
Zuletzt stand an den Finanzmärkten die Entwicklung der Corona-Pandemie erneut im Fokus. Insbesondere die USA haben das Virus nach wie vor nicht unter Kontrolle. In 37 der 50 Bundesstaaten haben die Neuinfektionen in den letzten zwei Wochen zugenommen. Die Anzahl der Infizierten übersteigt mittlerweile die Marke von drei Millionen. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität vom Mittwoch lag die Zahl der Dienstag registrierten Neuansteckungen bei 60.021. In der vergangenen Woche waren es durchschnittlich über 51.000 Infektionen täglich. Mehrere Bundesstaaten mussten die Lockerungen der Vorsichtsmaßnahmen teilweise wieder zurücknehmen, was die Sorge vor weiteren wirtschaftlichen Rückschlägen befeuert. Allerdings steht auf der anderen Seite derzeit immer direkt die Notenbank Fed parat, wenn die Märkte Verunsicherung zeigen. So war es am Mittwoch Loretta Mester, Notenbankpräsidentin von Cleveland, die weitere Hilfsmaßnahmen andeutete und damit die Finanzmärkte beruhigte. Sie halte angesichts der ungebremsten Infektionszunahmen weitere Hilfsmaßnahmen selbst während einer Wirtschaftserholung für nötig. Die Märkte verfügen durch die Hilfsmaßnahmen der Notenbanken derzeit ohnehin bereits über eine große Menge Liquidität, so dass es nicht abwegig erscheint, dass neben Aktien auch zunehmend CO2-Zertifikate in den Fokus professioneller Finanzmarktakteure geraten.
Ausblick Primärmarkt
Vergangene Woche hat die European Energy Exchange (EEX) in Abstimmung mit der Europäischen Kommission, den EU-Mitgliedstaaten und den EWR EFTA-Staaten, die an der gemeinsamen Auktionsplattform „CAP2“ teilnehmen sowie den zuständigen polnischen und deutschen Behörden den überarbeiteten Auktionskalender 2020 für die Versteigerung von EU Emissionsberechtigungen veröffentlicht. Ab dem 16. Juli 2020 wird die EEX zusätzlich bis Ende 2020 ein Volumen von 50 Mio. EUAs für den Innovationsfonds der europäischen Kommission versteigern. Durch die Anwendung der Marktstabilitätsreserve wird sich das Auktionsvolumen an der EEX im Zeitraum von September bis Dezember 2020 um 98,4 Mio. EUA reduzieren. In dieser Woche werden an der EEX 10,5 Mio. EUAs versteigert, dazu kamen noch 5,7 Mio. EUAs, die gestern an der Londoner Börse ICE versteigert wurden. Nächste Woche kommen 16,7 Mio. EUAs auf den Primärmarkt. Im August verringert sich die Anzahl neu versteigerter EUAs dann deutlich, es kommt nur die Hälfte der üblichen Menge auf den Primärmarkt.
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