Blogeintrag

Kohle API#2 Frontjahr - false breaks are followed by fast moves!

(Abbildungen nur für eingeloggte Nutzer sichtbar - siehe weitere Hinweise unten)

Liebe Leserinnen und Leser,

vor einer Woche publizierten wir hier auf EnergyCharts.de eine Analyse mit dem Titel: Kohle API#2 Frontjahr mit bestätigter oberer Umkehrformation (bitte hier klicken). In dieser Analyse hoben wir die charttechnisch bearishen Perspektiven des Rohstoffs hervor, die durch die komplettierte Schulter-Kopf-Schulter-Formation zu diesem Zeitpunkt in Aussicht gestellt werden konnten. Allerdings wurden die Verkaufssignale dieser oberen Umkehr zeitnah negiert, denn am gleichen Tag der Analyse-Veröffentlichung sind von der General Administration of Customs in China weit über den Erwartungen liegende Importzahlen für Kohle bekannt gegeben worden.
 

China Nov exports, imports rise unexpectedly, commodity purchases soar

Diese Nachricht hat den Verkaufsdruck, der zu diesem Zeitpunkt noch auf dem Kontrakt lastete, konterkariert. Der Markt hat allerdings nicht sofort auf diese Meldung reagiert, sondern verharrte am Vormittag noch ein paar Stunden bei 58 USD/t, bis es dann dennoch zügig hinaufging.

In unserem „EnergyCharts - Forum Energiehandel“ auf XING (bitte hier klicken) können Sie die Analysen zum Kohlemarkt und viele weitere marktbeeinflussenden Meldungen nachlesen. Hier informieren wir Sie nahezu fast täglich über die neuesten Entwicklungen am Energiemarkt. Wir haben Ihnen folgend eine Liste der Reuters Nachrichten zum globalen Kohlemarkt zusammengestellt, die wir in unserem Forum in den letzten Tagen gepostet haben:
 

Beijing mulls ban on coal trucks, storage in Tianjin in smog fight

China coal miners boost output, but consumption rises as winter nears

Growth in global coal demand to slow over next five years: IEA

Noteholders want time for Peabody Ch. 11 plan as coal rebounds

China's commodity party still going, but hangover risks rise

China's commodity trading crackdown has long-term consequences

UPDATE 1-China Nov coal imports hit highest in 18 mths

China Nov exports, imports rise unexpectedly, commodity purchases soar

Kohle API#2 Frontjahr mit bestätigter oberer Umkehrformation...

 
Aber wie geht es nun am Kohlemarkt weiter? Die wechselseitig bullishen und bearishen Meldungen machen eine klare Meinungsfindung aktuell durchaus schwierig. Dies zeigt sich auch in den Charts weiter unten.

Aber einen der neuesten Thomson Reuters Artikel über Kohle möchten wir Ihnen an dieser Stelle keinesfalls vorenthalten, denn dieser spiegelt die derzeitige Komplexität der Entscheidungsfindung für eine Marktrichtung treffend wieder:
 

China coal output trend points to lower seaborne prices

In dem Artikel wird anschaulich dargestellt, dass wir uns im Prozess der selektiven Wahrnehmung und entsprechend unserer Position am Markt schon die Informationen rauspicken werden, die gerade in unsere Argumentationskette passen. Und natürlich gibt es auch immer Bullen und Bären am Markt, denn sonst hätten wir keinen funktionierenden Handel.

In dem Artikel wird beschrieben, dass die heimische Kohleproduktion in China im November im Jahresvergleich abgenommen hat. Im Nov. 2015 im Vergleich zu Nov. 2016 sind rückläufige Produktionsraten des Rohstoffs zu verzeichnen, während sich allerdings im Monatsvergleich in diesem Jahr ein absolut anderes Bild abzeichnet. Denn im Vergleich zu den Monaten August und September 2016 sind die Produktionsraten für Kohle in den Monaten Oktober und November dieses Jahres signifikant und politisch gewollt gestiegen.

Der Bulle wird also eher die Jahre miteinander vergleichen wollen, während sich der Bär die Produktionswachstumsraten im laufenden Jahr anschaut. Der Analyst des Artikels bezieht allerdings auch klar Stellung und sieht auf den Kohlemarkt künftig mehr Angebot zukommen, bei einer nach den kalten Tagen wieder rückläufigen Nachfrage im Stromerzeugungsbereich in China. Er erwartet also künftig fallende Preise.
 

Wollen wir uns aber nun den Kohle-Charts zuwenden. In Chart 1 ist der Wochenchart des API#2 Frontjahres dargestellt. Mit der heute Abend abgeschlossenen Handelswoche lässt sich eine bestätigte Hammerkerze auf Wochenbasis festmachen, die sich im Dunstkreis des mittleren Bollinger Bandes herauskristallisiert hat. Ein heutiger Wochenclose oberhalb dieser Hammerkerze würde diese als untere Umkehr und in der Folge mit einem Kaufsignal versehen, wodurch weitere Preissteigerungen die Folge sein dürften.
 

Wie oben bereits erwähnt, hat die zügige Rückeroberung der Nackenlinie der SKS eine Börsenweisheit zumindest nicht enttäuscht: „false breaks are followed by fast moves“  und so kam es, dass wir innerhalb von einer Woche seit dem Tief bei 58 USD/t ein Plus von über 15% zu verzeichnen haben. Der Aufwärtstrend seit Anfang des Jahres 2016 ist durch diesen Fehlausbruch auf der Unterseite wieder zurückerobert worden und somit weiter klar intakt.

Nun wird es im Bereich 67,5 und 69,34 USD/t nochmal spannend, denn hier befinden sich die Hochs der linken und rechten Schulter der negierten SKS. Wie auch schon in der Analyse vom 8.12. beschrieben, dürfte ein Überschreiten dieser Widerstandszone Anschlusskäufe nach sich ziehen und das Down-Gap vom 11. auf den 14. November sollte angelaufen werden können (untere Gapkante bei 72,50 USD/t). Wir machten jedoch auch frühzeitg darauf aufmerksam, dass die Rückeroberung der Nackenlinie jedweden bearishen Anreiz zu nicht machen würde:

Dieses Negativszenario dürfte jedoch jedweden Anreiz verlieren, wenn es den Kohlebullen auf der Oberseite gelingt, den Preis wieder über die Nackenlinie bei 62 USD/t und im Anschluss insbesondere über die Hochpunkte der linken und rechten Schulter bei ca. 68 USD/t zu treiben. Denn dann wäre auch das mittlere Bollinger Band überlaufen und ein Angriff auf das ehemalige Hoch bei 79 USD/t sollte angenommen werden können. 

An diesem Punkt stehen wir nun und der Markt befindet sich unmittelbar vor den Hochs der beiden Schultern.

Hält diese Widerstandszone dem bullishen Treiben am Kohlemarkt allerdings stand und drehen die Notierungen hier wieder Richtung Süden weg, wird es unterhalb von 62 USD/t bearisher. Das eingangs beschriebene Swing-Low bei 58 USD/t in Kombination mit der steigenden 200-Tagelinie sollten dann erneut in den Fokus der Händler geraten.

Aus dem Stundenchart in Chart 3 geht zudem hervor, dass es den Kohlebullen nach dem Bruch des steilen Abwärtstrends am 09.12. gelungen ist, nun auch die 200-Stundenlinie im gestrigen Handel nach oben hin zu durchbrechen. Damit hellen sich die Perspektiven auch im kurzfristigen Zeitfenster weiter auf. Auch hier finden wir als nächste Anlaufmarke den Bereich um 69 USD/t, dessen Überwindung, wie bereits erwähnt, unter charttechnischen Gesichtspunkten ein Kaufsignal generiert. Bei bestehenden Longpositionen im Kohle Frontjahr erscheint für das Stoppmanagement die ehemalige Nackenline der negierten SKS bei 62 USD/t prädestiniert.

Rechtliche Hinweise

Autor: Stefan Küster

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