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Von Robin Girmes (RM Energy Weather GmbH) - Nach einem etwas zögerlichen Beginn der diesjährigen Hurrikansaison, entwickelte sich vergangene Woche Hurrikan Dorian und verstärkte sich im Laufe des vergangenen Wochenendes bis auf die stärkste Kategorie 5. Wie an der Grafik unten zu erkennen ist, beginnt nun der aktivste Teil des Jahres, insofern lohnt ein Blick auf mögliche Auswirkungen für Europa.
Hier sind generell zwei Einflüsse zu unterscheiden: Direkte Verschiebungen von Druckgebilden in unserem Wettergeschehen, wie diese in KW37 durch Dorian zu erwarten sind. Der andere Impact ist verbunden mit Zugbahnen die anders als nun bei Dorian in den Golf von Mexiko führen. Sie verursachen eine Reduzierung der Öl- und Gasförderung dort, was die Preise für das amerikanische Gas Henry Hub zumindest kurzfristig deutlich steigen lässt. Je nach Intensität der Stürme in den kommenden 4 bis 6 Wochen könnte somit auch die in den letzten Ausgaben der EnergyCharts WeeklyTrading Gas beschriebene enge Korrelation zwischen Henry Hub und TTF auseinanderfallen. Ein erster Test dieser These könnte bereits Ende nächster Woche erfolgen, denn es scheint sich weit draussen auf dem Atlantik ein weiterer Sturm gegen Ende dieser Woche entwickeln zu können.
Ungefähr zur gleichen Zeit ab Mitte der KW 37 werden die Überreste von Dorian die erstgenannte, direkte Einflussmöglichkeit auf Europäisches Wetter haben. Derzeit besteht eine Wahrscheinlichkeitsverteilung von 60 zu 40 zugunsten einer sehr windigen zweiten Wochenhälfte durch eine Zugbahn des ehemaligen Tropensturms durch UK und die Nordsee. Die aktuell leicht unterlegene Alternativlösung unterscheidet sich davon stark und bevorzugt mildes Hochdruckwetter durch einen dank Dorian nach Europa hinein verschobenen Azorenhochkeil. Somit ist in den kommenden Tagen mit sehr großen Wettermodellschwankungen zu rechnen, ein weiterer Hinweis darauf, dass nun die Sommermonate mit nur schwach volatilem Wind beendet sind.
Quelle: Colorado state University, http://tropical.atmos.colostate.edu/Realtime/index.php?loc=northatlantic . ACE bedeutet accumulated cyclone energy, eine Einheit die Größe, Stärke und Andauer tropischer Wirbelstürme einer Saison vergleichbar macht.
Der Autor Robin Girmes ist Gründer der RM Energy Weather GmbH und hat langjährige Erfahrung in der meteorologischen Beratung führender Energiehandelshäuser. Er erstellt europaweite Wetterprognosen von Intraday bis Saisonal und bietet Wetteranalysen und Mengenprognosen von Renewables an. Weitere Spezialgebiete sind Wetterderivate und wetterbasierte Strategien im Stromhandel. Am 11. November veranstalten wir ein gemeinsames Seminar mit Herrn Girmes in Düsseldorf mit dem Titel "Nutzbarkeit der Meteorologie im Energiehandel". Weitere Infos
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Autor: Robin Girmes
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