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In unserer heutigen Ausgabe möchten wir Ihnen einen neuen Gastanalysten bei EnergyCharts vorstellen, Herrn Alexander Bühring.
Alexander Bühring ist Analyst bei einem großen deutschen Energieversorger und beschäftigt sich seit Jahren mit der Technischen Analyse der Strom-, Kohle-, Öl- und CO2-Märkte. Bereits während seines Studiums zum Wirtschaftsingenieur mit Schwerpunkt Energie- und Rohstoffmanagement hat er sich auf die Energiewirtschaft und deren relevante Märkte fokussiert. Mit der Technischen Analyse hat er – je nach Markt und Zeithorizont - insbesondere bei der Anwendung der Trendanalyse gute Erfahrungen sammeln können. Auch die Fibonacci-Zahlen sind in seinen Augen ein gutes Mittel, um Ziele in Korrekturen oder übergeordneten Trends zu definieren.
Das Team von EnergyCharts wünscht Ihnen viel Freude beim Lesen der Analyse!
Gastanalyse - Säbelrasseln beim Strom Frontjahr Base
von Alexander Bühring
Um einleitend das große Bild aufzuzeigen, werfen wir zu Beginn dieser Analyse einen Blick auf den oben dargestellten Wochenchart des Strom Frontjahres. An dieser Stelle sei erwähnt, dass es sich hier um die OTC-Preise und nicht um die EEX-Preise handelt.
Wie unschwer zu erkennen, befindet sich das Strom Frontjahr seit Februar 2016 in einem stabilen Aufwärtskanal. Nachdem im Rahmen dieses Aufwärtstrends die Marke von 31,50 €/MWh im November 2016 das erste Mal in Erscheinung trat, konnte die anschließende Abwärtsbewegung zunächst als „normale“ Korrektur verstanden werden. Als der Weg zu neuen Höhen Anfang 2017 dann erneut an der 31,50 €/MWh gescheitert ist, wurde diese Marke endgültig zum Partycrasher auf der Bullenparty.
Nachdem der Kurs insgesamt sechsmal keinen Weg durch die 31,50 €/MWh gefunden hat, ist dieser Schritt Anfang Juli diesen Jahres „endlich“ geglückt. Seit dem konnten im Hoch allerdings nur die 32 €/MWh erreicht werden. Der massive Widerstand konnte damit also noch nicht abgeschüttelt werden und als Unterstützung bestätigt werden.
Warum nun diese ausführliche Darstellung der Historie? Der Kurs ist mittelweile so häufig an der Marke von 31,50 €/MWh gescheitert, dass die untere Begrenzung des Aufwärtskanal in den Fokus gerückt ist. Der starke Aufwärtstrend auf der einen Seite, der starke Widerstand auf der anderen. Das Säbelrasseln zwischen Bullen und Bären hat begonnen!
Um diesen Sachverhalt genauer zu analysieren, schauen wir auf den unten dargestellten Tageschart. Charttechnisch befinden wir uns seit nunmehr einem Monat in einer Seitwärtsphase zwischen 31 und 32 €/MWh. Interessant ist an dieser Stelle der Fakt, dass wir im dem vorausgehenden Monat ein ähnliches Bild gesehen haben. Auch dort befand sich der Kurs für genau einen Monat in einer Seitwärtsphase zwischen 30 und 31 €/MWh. Für die Stärke der Unterstützung bei 31 €/MWh spricht dabei, dass diese Marke zunächst vier Wochen als Widerstand aufgetreten ist, um in den vier folgenden Wochen als Unterstützung zu fungieren. An dieser Marke sind mittlerweile sechs Versuche des Unterschreitens gescheitert.
Innerhalb der beschriebenen Seitwärtsrange zwischen 31 und 32 €/MWh hat sich in der letzten Woche allerdings durch ein tieferes Tief eine leichte Abwärtstendenz eingestellt. Dadurch hat sich ein fallendes Dreieck gebildet, welches in einem allgemeinen Aufwärtstrend als Fortsetzungsformation gilt.
Wie wir wissen, haben die Indikatoren in einem Seitwärtsmarkt eine geringe Aussagekraft. Bestätigt wird dies beim Blick auf den RSI als Oszillator, der sich mittig zwischen dem überkauften und überverkauften Bereich befindet. Auch der ADX als Trendfolger zeigt uns eine Seitwärtsphase an, in der mal Bären und mal Bullen die Nase vorne haben.
Fazit
Wohin geht nun die Reise? Sehen wir zum Wochenstart einen Schlusskurs über der 31,50 €/MWh, so kann dies als oberer Ausbruch angesehen werden, welcher den Bullen so viel Oberwasser verleihen kann, dass auch die Marke von 32 €/MWh aus dem Spiel genommen wird! Ein erstes Ziel wäre dann die 100%-Projektion vom Tief im Februar 2016 bis zum Hoch im Juli 2016, über das Tief im September 2016 (siehe Wochenchart!) bei 32,60 €/MWh. Der Aufwärtstrend aus dem Wochenchart wäre dann weiterhin aktiv und gibt viel Raum für weitere Preisanstiege.
Gelingt der beschriebene Ausbruch nicht, so steigt die Gefahr eines unteren Ausbruchs, den wir mit Schlusskurs unter 31 €/MWh sehen würden! Die nächsten Unterstützungslevel finden sich auf Höhe der Fibonacci-Retracements bei 30,70 €/MWh, 30,30 €/MWh und 29,90 €/MWh. Besonders pikant ist dabei, dass die untere Kanalbegrenzung des übergeordneten Aufwärtstrends aus dem Wochenchart in der laufenden Woche bei 30,70 €/MWh liegt. Ein Wochenschlusskurs unterhalb dieser Marke könnte in der Folge eine Trendwende herbeiführen!
Autor: Alexander Bühring
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Mögliche Interessenkonflikte: Der Autor Alexander Bühring ist Analyst bei einem großen deutschen Energieversorger (Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte).
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