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In dieser Artikelserie beschäftigen wir uns mit dem Einsatz von Handelssystemen im Energiehandel, genauer gesagt soll es um automatisierte Handelssysteme gehen. Wir wollen Schritt für Schritt aufzeigen, wie ein Handelssystem aufgesetzt und backgetestet werden kann und arbeiten dabei mit Beispielen aus dem Energiemarkt.
Was ist ein Handelssystem?
Wenn wir von einem "Handelssystem" sprechen, meinen wir einen Algorithmus, der anhand von Marktdaten Kauf- oder Verkaufsentscheidungen trifft. Daher spricht man auch von "Algorithmic Trading" oder "Systematic Trading". Auch der "High Frequency"-Handel, bei dem Orders von Computern innerhalb von Sekundenbruchteilen direkt an die Börse übermittelt werden, gehört in diese Kategorie. Sicherlich ist die Schnelligkeit, mit der Computer große Mengen an Daten auswerten können, ein großer Vorteil gegenüber diskretionären Systemen, bei denen der Mensch die Analyse vornimmt und die Entscheidung trifft. Wir wollen uns jedoch auf solche Handelssysteme fokussieren, die auf Tagesschlusskursbasis arbeiten und somit einmal am Tag ein Signal liefern. Eine direkte Anbindung an einen Handelsplatz soll ebenfalls nicht im Fokus stehen. In unseren Beispielen sollen die Orders vom Händler, der das Handelssystem betreut, auf herkömmliche Weise manuell ausgeführt werden, also beispielsweise an einem Screen oder telefonisch beim Counterpart (falls Sie hierzu Fragen haben, vermitteln wir Ihnen gerne Ansprechpartner von in unseren Augen „Top-Counterparts“ und sehr guten „Screen-Trading-Plattformen“. Schreiben Sie uns einfach eine Mail an info@energycharts.de).
Wie arbeitet ein Handelssystem?
Die einem Handelssystem zu Grunde liegenden Prinzipien lassen sich in folgende Kategorien einteilen:
Trendfolge-System
Diese Art von Handelssystemen versucht, möglichst frühzeitig einen Trend oder Trendbruch zu identifizieren. Schwierigkeiten ergeben sich jedoch in Seitwärtsmärkten ohne klaren Trend. Aber auch hier existieren automatisierte Möglichkeiten, einen Trendmarkt von einem trendlosen zu unterscheiden, um das Handelssystem „rechtzeitig auszuschalten“.
Breakout-System
Ausbruchsysteme handeln in die Richtung eines Ausbruchs aus einer zuvor definierten Opening-Range zu Beginn einer Handelsperiode (z.B. Handelstag). Opening-Ranges werden auf Preis- und / oder Volatilitätsebene definiert. Mehr dazu erfahren Sie selbstverständlich hier in unserem MarketLetter!
Muster-Erkennung (z.B. auf Basis von Candlesticks)
Hierbei geht es um die Erkennung von Kursmustern, z.B. Candlestick-Formationen, in deren Folge die Wahrscheinlichkeit für bestimmte Preisbewegungen erhöht ist. Diese Systeme eignen sich auch in Phasen geringer Volatilität, wenn trendfolgende Systeme versagen.
Widerstand-/Unterstützung
Ebenfalls für Seitwärtsphasen eignen sich Systeme, die versuchen, Widerstände und Unterstützungen zu identifizieren. Dazu eignen sich Indikatoren oder Oszillatoren wie der RSI oder auch Bollinger-Bänder.
Die grundlegenden Bausteine eines jeden Handelssystems sind die Logiken für den Einstiegs- sowie für den Ausstiegszeitpunkt. Hinzu können Risikobegrenzung bzw. Stop-Management kommen.
Zunächst befassen wir uns in der nächsten Ausgabe mit ersten Schritten zur Erstellung eines Trendfolge-Systems für das Strom Frontjahr Base und wenden im nächsten Schritt dieses System auf das TTF Gas Frontjahr an.
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