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Debatte über Marktreform im EU-Parlament im Fokus
(EnerChase – Willich) Nach dem reduzierten Handel am Pfingstmontag ging der Energiehandel am Dienstag wieder seine gewohnten Wege. Insgesamt zeigten sich dabei verstärkt die Bären als führende Marktpartei. Das Allzeithoch beim Strom Cal 23 Base bei 250 Euro/MWh vom Freitag, den 03.06., konnte bislang nicht erneut angelaufen werden. Auch die Emissionszertifikate zeigten sich nach dem deutlichen Rücksetzer am Montag erneut negativ gestimmt, während beim Gas das kurze Ende der Terminmarktkurve schwächelte.
CO2-Markt nach Preisrutsch am Pfingstmontag auch am Dienstag schwach
Bei den Emissionszertifikaten ging es nach dem Einbruch um 5,7 Prozent am Montag auch am Dienstag weiter in Richtung 80-Euro-Marke. Der CO2 Dez-22-Kontrakt gab 1,47 Prozent auf 80,90 Euro/t CO2 ab. Zudem fand die erste Primärmarktauktion seit dem vergangenen Dienstag statt. Bei der Versteigerung wurde ein Preis von 81,69 Euro/t CO2 erzielt. Der Sekundärmarkt notierte zu der Zeit bei 81,99 Euro/t CO2 (11 Uhr).
EU-Parlament stimmt gegen Reform des EU ETS
Besonders im Fokus waren am Mittwoch die politischen Debatten um den Emissionshandel. Im Europäischen Parlament wurde über eine Reform des Emissionshandels abgestimmt, wodurch am Markt aufgrund der Unsicherheit über den Ausgang mit einer erhöhten Volatilität gerechnet wurde. Dies bewahrheitete sich auch und zeigte sich anhand einer breiten Trading-Range. Der CO2 Dez-22-Kontrakt notierte intraday zwischen 81,98 Euro/t CO2 auf der Ober- und 79,10 Euro/t CO2 auf der Unterseite, um sich dann mit einem Minus von 0,82 Prozent bei 80,24 Euro/t CO2 in den Feierabend zu verabschieden. Bei der Abstimmung wurde der Vorschlag, das CO2-Reduktionsziel von 61 Prozent auf 63 Prozent anzuheben, mit 340 zu 265 Stimmen (34 Enthaltungen) abgelehnt. Der Umweltausschuss hatte zuvor ein Ziel von 67 Prozent bis 2030 gefordert, der Verhandlungsführer Peter Liese (EVP) hat aber das Paket mit 63 Prozent zur Abstimmung gebracht. Nun muss der Umweltausschuss das Reformpaket überarbeiten, bevor es zu einer erneuten Abstimmung kommen kann. Zudem beinhaltete das Paket eine Änderung der kostenlosen Zuteilung von Emissionszertifikaten, wo es ebenfalls keine Einigung gab. Der Umweltausschuss hatte eine Reduktion der kostenlosen Zertifikate ab 2025 auf 90 Prozent vorgeschlagen. Der eingebrachte Vorschlag beinhaltete eine Reduzierung ab 2028 um 10 Prozent pro Jahr bis 2030 und weitere 17,5 Prozent bis Ende 2034. Dies lehnten aber die Grünen, Linken und Sozialdemokraten ab.
Ausblick: Was sagt die Technische Analyse?
Nach dem schwankenden Handel am Vortag kann sich auch am Donnerstag bis zur Mittagszeit keine Marktpartei eindeutig durchsetzen. Zuletzt notierte der CO2 Dezember-Future bei 80,53 Euro/t CO2. Für die nächsten Handelswochen erscheint ein volatiler Trading-Markt das wahrscheinlichste Preisszenario zu sein. Im Bereich der 90-Euro-Marke dürfte dabei immer wieder stärkerer Verkaufsdruck zu spüren sein. Die CO2-Bullen sollten jedoch den Support bei 75 Euro/t CO2 in jedem Fall verteidigen, da im Falle der Unterschreitung Preisnachlässe bis auf 65 Euro/t CO2 bzw. 60 Euro/t CO2 denkbar wären. Mit Blick auf den Tageschart des CO2-Dez-Kontaktes wird die Bedeutung der 75 Euro-Marke als charttechnisch wichtige Haltezone offenkundig. Neben den Tiefs aus März verläuft in dieser Region die nur noch schwach steigende 200-Tage-Linie bei rund 76 Euro/t CO2. Ein nachhaltiger Bruch dieser wichtigen Glättungslinie wäre aus charttechnischer Sicht langfristig bearish zu werten. Ob dies den CO2-Bären gelingt, bleibt zunächst abzuwarten. Konjunkturell sieht es für die nächsten Monate jedenfalls nicht gut aus.
Autor: Stefan Küster, Tobias Waniek - www.EnergyCharts.de
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Autor: Stefan Küster
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