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Unseren letzten EnergyCharts-Marktbericht CO2 von vergangener Woche Donnerstag beendeten wir mit den Worten „Nachfragedruck aufgrund von Compliance-Käufen dürften ab Mai folglich ausbleiben und es wird spannend zu beobachten sein, ob die Preise im nächsten Monat in eine Schwächephase geraten, nachdem sie vom Tief am 23.03. bei 14,34 Euro/t CO2 bis zum Hoch am Freitag, den 17.04., bei 22,55 Euro/t CO2 um fast 60 Prozent zugelegt hatten.“ Am heutigen Donnerstag, den 30.04., endet die Frist zur Abgabe der Emissionszertifikate für das Jahr 2019 und es kann festgestellt werden, dass trotz stark anziehender Ölpreise bis auf über 26 US-Dollar/bbl (plus 13 Prozent im Tagesvergleich) und bis gestern steigender Aktienindizes dies- und jenseits des Atlantiks (DAX und Dow) Preiszuwächse bei den EUAs bislang ausbleiben. Die zuletzt hohe Korrelation von Aktienmärkten und EUAs scheint zunächst vorüber. Das legt die Vermutung nahe, dass die starken Kurszuwächse der Emissionsrechte u.a. von Compliance-Käufen getragen wurden, die vermutlich bis zuletzt darauf gesetzt hatten, dass die Preise für das Dez-20-Zertifikat aufgrund der Corona-Krise nochmals stärker einbrechen würden. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Marktberichts handelt das Dez-20-Zertifikat unter der 20 Euro/t CO2-Marke bei 19,50 Euro/t CO2.
Green-Deal mit entscheidender Rolle bei Wiederbelebung der Wirtschaft
Anfang dieser Woche am Montag notierte der Dez-20-Kontrakt an der Londoner Börse ICE im Schlusskurs bei 20,28 Euro/t CO2, nachdem es im Hoch noch bis auf 21,18 Euro/t CO2 hinaufging und das Tagestief bei 19,90 Euro/t CO2 ausgeprägt wurde. Die neue Handelswoche startete folglich recht volatil, welche zudem von einem geringen Auktionsvolumen von gerade einmal 9,3 Mio. EUAs an der EEX geprägt war. Der Dienstag notierte auf Schlusskursbasis kaum verändert im Vergleich zum Vortag und ging bei 20,21 Euro/t CO2 aus dem Handel. Immerhin konnte die 20 Euro/t CO2-Marke weiter gehalten werden, nachdem die Bid-to-Cover-Ratio an der EEX überraschend positiv bei 2,09 notierte. Kanzlerin Angela Merkel hatte sich beim Petersberger Klimadialog dafür ausgesprochen, dass die bisherigen EU-Klimaschutzziele für das Jahr 2030 ausgebaut werden sollen. Das bisherige Ziel von 40 Prozent soll auf 50 bis 55 Prozent gegenüber 1990 angepasst werden. Die 27 Energieminister der Europäischen Union befürworten den Vorschlag der Europäischen Kommission für einen Green Deal. Dieser sollte eine entscheidende Rolle bei der Wiederbelebung der europäischen Volkswirtschaften nach dem Coronavirus-Schock spielen, sagte der kroatische Energieminister, Tomislav Coric, am Dienstag. In Großbritannien wurde am Dienstag der Strombedarf am neunzehnten Tag in Folge ohne Kohleverstromung gedeckt. Damit wurde der bisherige Rekord aus dem Juni letzten Jahres überboten.
Starke politische Signale lassen CO2-Preis nur kurz aufleben
Aufgrund starker politischer Signale eröffnete der CO2-Markt am Mittwoch mit einem Up-Gap im Vergleich zum Vortag auf einer 20,42 Euro/t CO2. Dieses hohe Niveau konnte jedoch nicht verteidigt werden, nachdem die Bundesregierung am Mittwoch ihre Frühjahrsprognose veröffentlichte. Sie geht davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr um 6,3 Prozent zurückgehen wird. Das teilte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier mit. Für das kommende Jahr prognostiziert die Regierung jedoch ein Wachstum von 5,2 Prozent aufgrund des dann zu erwartenden Aufholprozesses. Zudem hatte das Ifo-institut am Mittwoch eine Umfrage veröffentlicht, nach der mehr als der Hälfte der befragten Unternehmen eine Pleite drohen würde, sollten die wirtschaftlichen Einschränkungen weitere sechs Monate bestehen bleiben. Nach einem Zeitraum von drei Monaten wären es immerhin noch mehr als ein Drittel der befragten Unternehmen, denen die finanziellen Mittel zur Fortführung ihrer Tätigkeit ausgehen dürften.
Keine EUA-Auktion an der EEX am Montag
Wie zu Beginn eines jeden neuen Monats werden in der nächsten Woche zahlreiche Einkaufsmanagerindizes für Amerika, die Eurozone und Deutschland veröffentlicht. Von besonderem Interesse dürfte auch die deutsche Industrieproduktion am Donnerstag sein. Nach den geringen Mengen in KW 18 werden in KW 19 wieder mehr EUAs über die EEX versteigert. In Summe sind es 14,7 Mio. EUAs von Dienstag bis Freitag. Am Montag findet allerdings keine EUA-Auktion an der EEX statt.
Autoren: Stefan Küster, Dennis Warschewitz
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