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Nachdem vergangene Woche Freitag am CO2- und Strommarkt die herben Verluste vom Vortag teilweise wieder korrigiert werden konnten, fielen die Kurse am Montag, zu Beginn der aktuellen Handelswoche, auf Schlusskursbasis nochmals deutlich zurück. Den stärksten Verlust musste das CO2-Dez-20 Zertifikat verkraften, welches um 5,64 Prozent auf 26,25 Euro/t CO2 zurückfiel. Im Tagestief ging es am Montag bis auf 25,93 Euro/t CO2 hinab. Dafür konnten vor allem charttechnische Gründe ausfindig gemacht werden, denn die Finanzmärkte zeigten sich dies- und jenseits des Atlantiks stabil. Der Deutsche Leitindex DAX überwand am Montag die 13.000 Punkte-Marke und stieg im regulären Handel knapp 1 Prozent bis auf 13.046,9 Punkte an. Dabei gelang die Überwindung einer wichtigen charttechnischen Widerstandszone, so dass die Abwärtskurslücke vom 21.02. auf den 24.02. (obere Gap-Kante 13.579 Punkte) perspektivisch sogar geschlossen werden könnte. Das Allzeithoch bei 13.795 Zählern ist mit einem Zählerstand von aktuell 13.128 nur noch ca. 5 Prozent entfernt.
CO2-Grenzsteur in Planung
Der EU-Sondergipfel über das Corona-Hilfspaket hat es bis zuletzt spannend gemacht. Die Verhandlungen waren zäh und Merkels 500 Milliarden Euro Zuschuss-Plan wurde von den „Sparsamen Vier“ abgelehnt. Es sollen „nur“ 390 Milliarden Euro bereitgestellt werden. Diese Summe, um die lange verhandelt wurde, müssen die Empfängerstaaten allerdings nicht zurückzahlen. 360 Milliarden Euro sollen darüber hinaus als Kredite zur Verfügung gestellt und die Schulden, die die EU-Kommission dafür aufnimmt, sollen bis 2058 zurückgezahlt werden. Finanziert werden soll das Hilfspaket unter anderem über eine CO2-Grenzsteuer, was bisher jedoch nicht final beschlossen wurde sondern erst in der Planungsphase ist.
Schwächerer Dollar stützt Kohle und Rohöl
Der Euro nahm die Botschaft einer lösungsorientierten einheitlichen EU freudig auf und stieg zuletzt spürbar über 1,15 Dollar/Euro an. Dies führe auch am Markt für in Dollar notierte Rohstoffe wie Kohle und Rohöl zu Preisanstiegen. Brent Crude stieg am Dienstag um 2,2 Prozent auf 44,21 US-Dollar/bbl an. Auch das API#2 Kohle Frontjahr konnte von dem schwächeren Dollar profitieren und schloss am Dienstag über der 60 US-Dollar-Marke bei 60,90 US-Dollar/t. Damit ist der Sprung über die 200-Tage-Linie gelungen und es macht den Anschein, als wenn der Aufwärtstrend der Kohlepreise weiter fortgesetzt werden kann.
Der Markt für Emissionsrechte zeigte sich am Dienstag nach dem Preisrutsch der Vortage wieder etwas fester. Das CO2-Dez-20 Zertifikat schloss bei 26,53 Euro/t CO2 und damit 1,4 Prozent im Plus. Dabei wurde ein sogenannter Doji-Candle auf einer wichtigen Support-Marke ausgebildet, welcher eine hohe Unentschlossenheit unter den Marktteilnehmern am Dienstag symbolisierte. Dojis können in einer Umkehr münden, bedürfen jedoch zwingend einer weiteren Bestätigung. Der dramatische Preisrutsch der Emissionsrechte schien am Dienstag vorerst gestoppt worden sein.
CO2-Bullen haben die Chance, wieder zu übernehmen
Am Mittwoch konnten die CO2-Preise, wenn auch nur geringfügig, um 0,26 Prozent auf 26,63 Euro/t CO2 auf Tagesbasis zulegen. Das stimmte die CO2-Bullen optimistisch, denn im Tageschart wurde eine Hammer-Kerze an einer wichtige Unterstützung im intakten Aufwärtstrend ausgebildet. Die CO2-Bullen haben nun also wieder die Chance, aus dieser charttechnischen Steilvorlage Kapital zu schlagen. Diesen Versuch unternahmen sie am Donnerstag sofort und hoben den Dez-20-Kontrakt bis auf in der Spitze 27,45 Euro/t CO2 an. Am Nachmittag notiert das Emissionsrecht jedoch schon wieder unter der 27 Euro-Marke bei 26,70 Euro/t CO2, was einem Tagesplus von 0,3 Prozent zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Marktberichtes entspricht.
Ausblick Primärauktion
In der aktuellen Woche (KW 30) kommen an der EEX 13,1 Mio. EUAs unter den Hammer, wobei am gestrigen Mittwoch, den 22.07, über die Londoner Börse ICE, 5,7 Mio. EUAs versteigert wurden. In Summe beträgt das Auktionsvolumen in KW 30 folglich 18,8 Mio. EUAs, womit es zu einem Angebotsanstieg von 2,1 Mio. EUAs im Vergleich zur letzten Woche (KW 29) kommt. In der nächsten Woche (KW 31) werden über die EEX aufgerundet 18,5 Mio. EUAs verauktioniert. An der Londoner ICE findet keine Auktion statt. Damit liegt das gesamte Volumen in KW 31 um 0,3 Mio. EUAs unter dem Niveau der KW 30. Dieses etwas geringere Angebot dürfte jedoch zu vernachlässigen sein. Es bleibt also weiter spannend, wie die tägliche Auktion um 11 Uhr im Vergleich zum Sekundärmarkt schließt und ob das zusätzliche Angebot durch den EU-Innovationsfonds vom Markt absorbiert werden kann.
Autoren: Stefan Küster, Dennis Warschewitz
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