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Mit Beginn der Handelswoche am Montag ging es an den Energiemärkten weiter bergab. Der EUA-Dezember-20-Kontrakt sank um 4,86 Prozent auf 25,08 Euro/t CO2. Dabei stehen die Zeichen bei den Frühindikatoren an den Finanzmärkten eigentlich auf Erholung. Die Zahlen des Ifo-Instituts für das Geschäftsklima stiegen am Montag auf 90,5 Punkte im Juli von 86,3 Punkten im Juni. „Die deutsche Wirtschaft erholt sich schrittweise“, kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest die Zahlen. Zusätzlich erwarten die Forscher des Ifo-Instituts ein BIP-Wachstum von 6,9 Prozent für das dritte Quartal. Zur Vorsicht mahnte jedoch Lars Feld, der Chef der Wirtschaftsweisen. So hänge die Erholung der Wirtschaft maßgeblich vom weiteren Infektionsgeschehen ab, sagte er im Interview mit dem Handelsblatt.
Steigende COVID-19 Infektionszahlen lassen EUAs zunächst unbeeindruckt
Diese Sorgen zeigen sich auch allmählich an den Aktienmärkten und werden durch die wachsenden Spannungen zwischen den USA und China weiter verstärkt. Nachdem die USA das chinesische Konsulat in Housten schließen ließ, hat die chinesische Regierung die Schließung der US-Vertretung in der südwestlichen Stadt Chengdu bekannt gegeben. Als Reaktion sprang der Goldpreis auf ein neues Allzeithoch von 1980 US-Dollar/Feinunze. Am Dienstag legten die Verschmutzungsrechte dann einen kleinen Zwischenstopp auf dem Weg nach unten ein. Zum Tagesende hin war ein Preisanstieg um 2,92 Prozent auf 25,74 Euro/t CO2 feststellbar und dies geschah trotz steigender COVID-19-Infektionszahlen. Eine Zeit lang sah es so aus, als hätte Europa die Pandemie im Rahmen des Möglichen weitgehend im Griff, jedoch meldete das Robert-Koch-Institut eine besorgniserregende Entwicklung in den vergangenen zwei Wochen. "Wir sind mitten in einer sich rasant entwickelnden Pandemie. Die neuen Entwicklungen machen mir große Sorgen.", so RKI-Chef Lothar Wieler in einer Pressekonferenz. Nun bleibt abzuwarten, ob dies bereits der Beginn der zweiten Welle ist. Als Reaktion führt Gesundheitsminister Jens Spahn nun eine Testpflicht für Reise-Rückkehrer ein. Diese Entwicklung hält auch die Anleger an den Finanzmärkten zurück, der DAX trat am Dienstag auf der Stelle und ging bei 12.835 Punkten aus dem Handel.
Schwache BIP-Zahlen lassen EUAs einbrechen
Am Mittwoch konnten die Energiemärkte mehrheitlich weiter zulegen. Wie sich anhand von Daten des Fraunhofer ISE zeigen, haben deutsche Gaskraftwerke mit bisher 5,68 TWh so viel Strom produziert wie seit Januar 2019 nicht mehr, was u.a. dem starken Preisanstieg der CO2-Zertifkate über die letzten Jahre seit 2017 geschuldet ist. Am Mittwoch stieg der Preis für ein Verschmutzungsrecht zur Lieferung im Dezember dieses Jahres um 1,79 Prozent auf 26,20 Euro/t CO2. Es machte zunächst den Anschein, als könnten die EUAs ihren seit Mitte Juli begonnenen Abwärtstrend beenden. Am Donnerstag wurden die CO2-Bullen jedoch eines Besseren belehrt. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Marktberichts fallen die EUAs um 3,2 Prozent weiter zurück und notieren um 17 Uhr bei 25,35 Euro/t CO2. Die zuletzt veröffentlichten Wirtschaftsdaten waren alles andere als erfreulich. Das Bruttoinlandsprodukt der USA ist im zweiten Quartal 2020 nach vorläufigen Angaben um 32,9 Prozent (qoq, ann.) geschrumpft. Dabei fiel der Rückgang sogar milder aus als in Umfragen zuvor erwartet worden war. Auch das deutsche Bruttoinlandsprodukt sank im zweiten Quartal 2020 um spektakuläre 10,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. In der Folge rutscht der DAX um 4 Prozent auf 12.300 Punkte ab und zieht auch die Emissionsrechte mit nach unten.
Ausblick Primärauktion
In der aktuellen Woche (KW 31) werden über die EEX aufgerundet 18,5 Mio. EUAs verauktioniert. An der Londoner ICE fand diese Woche keine Auktion statt. In der nächsten Woche (KW 32) reduziert sich das Auktionsvolumen an der EEX aufgrund der Sommerpause auf 6,6 Mio. EUAs. Am Mittwoch wird über die ICE eine Menge von 2,7 Mio. EUAs versteigert, womit sich das Gesamtvolumen an EEX und ICE auf 9,3 Mio. EUAs in KW 32 aufsummiert. Das gesamte Auktionsvolumen halbiert sich folglich im Vergleich zur aktuellen KW 31. Wir können gespannt sein, ob die geringere Angebotsmenge den Preis der EUAs am Sekundärmarkt stützen und der Abwärtstrend beendet werden kann.
Autoren: Stefan Küster, Dennis Warschewitz
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Autor: Stefan Küster
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