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Heute Machmittag spricht die deutsche Bundeskanzlerin vor der UN-Weltklimakonferenz in New York, bei der neben ihr weitere Staatschefs teilnehmen werden. Der US-Präsident Trump, der nicht dafür bekannt ist, dem Wissen den Vorrang zu geben, ist lieber auf einer religiösen Veranstaltung, in der es um Glauben geht.
Mit im Gepäck hat die Bundeskanzlerin den deutschen „Klimaschutzplan 2030“, welcher den Bereich und Verkehr mit einbeziehen soll. Hierfür soll ein nationaler CO2-Zertifikathandel das Steuerungsinstrument sein. Die Preise sollen 2021 mit 10 Euro je Tonne starten und bis 2025 auf 35 Euro steigen. Ab 2026 soll zunächst ein Höchstpreis von 60 Euro je Tonne gelten.
Auf den Verbraucher heruntergerechnet wird dies den Autofahrer um drei Cent in 2021 belasten. Bei einem Verbrauch von sechs Liter sind das 18 Cent je 100 Kilometer. Diese Differenz hat man an vielen Tankstellen bereits an einem Tag durch natürliche Schwankungen. Wo da eine Lenkungswirkung sein soll, bleibt das Geheimnis der großen Koalition. Ebenso, warum man die Pendlerpauschale um 5 Cent pro Kilometer ab dem 20. Kilometer auf 35 Cent erhöhen will, denn hier hat der Vielfahrer dadurch bei 100 Kilometern Arbeitsweg einen Vorteil von vier Euro, die er mehr von seiner Steuerlast abziehen kann. Bei einem Steuersatz von 30% beträgt die Entlastung also 1,20 Euro und eine Belastung durch den Emissionshandel von 0,18 Euro. Derjenige, der also viel CO2 emittiert, bekommt als Lohn dafür mehr als einen Euro von der großen Koalition für 100 Kilometer geschenkt. Auch wenn die Bahnfahrt nun ca. 10% günstiger werden wird, überzeugt das die meisten Pendler wohl kaum. Und die Städte und Zubringerstraßen werden weiterhin mit steigender Tendenz verstopft sein.
Aus diesem Grund sind nicht nur die Parteien der Opposition enttäuscht, sondern auch alle, die sich hier einen beherzten Schritt in Richtung Klimaneutralität gewünscht haben. Robert Habeck von den Grünen will jedoch im Bundesrat die Initiative ergreifen und Korrekturen herbeiführen.
Auch wenn der Schreck der Anschläge im Nahen Osten auf die Ölraffinerien noch nicht verdaut ist, hat sich der Preis für Rohöl wieder normalisiert und ist nach einem Anstieg von teilweise einem Fünftel wieder zum Ende der Woche gesunken. Übrig blieb ein Plus von etwas mehr als vier US-Dollar oder etwas mehr als 7%. Im Sog dessen legten die Emissionsrechte auch zu Wochenbeginn der vergangenen Woche auf über 27 Euro zu, schlossen zum Ende der Handelswoche jedoch nur noch mit einem moderaten Zuwachs von einem reichlichen halben Prozentpunkt. In dieser Woche suchen 15.782.500 EUA aus der EU, Deutschland und Polen ihre Abnehmer an der Leipziger EEX.
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Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können.
Verantwortlich für den Inhalt dieses Marktberichts: Advantag Services GmbH
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