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Die deutsche Bundesregierung fühlt sich anscheinend durch die Klimaschutzproteste und das Erstarken der Grünen dazu gezwungen, ihre Klimapolitik zu überdenken. Für den September hat sie daher weitreichende Grundentscheidungen angekündigt. Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach gar von „disruptiven Veränderungen“. Die CSU-Umweltexpertin Anja Weisgerber kündigte in diesem Zusammenhang ein umfangreiches Klimaschutz-Paket an, welches noch in diesem Jahr beschlossen werden solle. Bundesumweltministerin Svenja Schulze hatte bereits einen Entwurf eines Klimaschutzgesetzes eingebracht, in welchem die Sektoren Wohnen, Verkehr, Industrie und Landwirtschaft in die Verantwortung genommen werden soll. Die CO2-Bepreisung solle jedoch im europäischen Rahmen geregelt werden, was aus unserer Sicht auch äußerst sinnvoll ist, da nationale Alleingänge die Wirtschaft zu Standortverlagerungen zwingen könnte.
Eine Ausweitung des Emissionshandels auf weitere Sektoren bei Beibehaltung der aktuellen Menge an Zertifikaten würde die Preise zwar deutlich steigen lassen, jedoch müssten solche Beschlüsse die gesamten Entscheidungsgremien der EU passieren, was entsprechend Zeit in Anspruch nehmen würde. Gleichzeitig gilt es keineswegs als sicher, dass derartige Bestrebungen bei den aktuellen politischen Entwicklungen fruchtbar sein werden. Daher wird der Herbst interessant sein, denn dann wird sich zeigen, was die Bundeskanzlerin als Disruption ansieht - ein für ihre Verhältnisse sehr starker Begriff. Da sich ihre Kanzlerschaft nun dem Ende zuneigt, wäre es nicht überraschend, dass sie nun etwas in Angriff nehmen will, was ihren Platz in den Geschichtsbüchern optimieren soll.
Dass der EU-Emissionshandel aufgrund der gestiegenen Preise funktioniert, zeigt auch der Rückgang an CO2-Emissionen der hiervon betroffenen enthaltenen stationären Anlagen. Im vergangenen Jahr haben diese 3,5% weniger Emissionen verursacht, was 422 Millionen Tonnen entspricht. Insbesondere die Energiewirtschaft, welche 70% der Treibhausgasemissionen der CO2-handelspflichtigen erzeugt, hat hier erheblich eingespart, was nicht zuletzt am gestiegenen Anteil an erneuerbaren Energien lag.
In der vergangenen Handelswoche stiegen die Preise für den Ausstoß einer Tonne CO2 nur trotz eines hohen Auktionsvolumens von knapp 16 Millionen EUA unwesentlich an. Aufgrund des Pfingstmontags werden in dieser Woche finden in dieser Woche an der Leipziger EEX nur drei Auktionen statt, in denen insgesamt 8.760.000 EUA zum Angebot kommen.
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