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Das Bundesumweltministerium hat am vergangenen Freitag das Ergebnis von drei wissenschaftlichen Studien zur sozialverträglichen Besteuerung von CO2 in Deutschland vorgestellt. Zwischen der überwiegend unbestrittenen Erkenntnis, dass jeder Mensch persönlich etwas zur Reduzierung von Treibhausgasen beitragen muss und der banalen Tatsache, dass die Menschen dies freiwillig nur höchst selten tun, sollte eine akzeptable politische Lösung gefunden werden.
Als ein zentrales Ergebnis der Gutachten hat Bundesumweltministerin Svenja Schulze eine sogenannte „Klimaprämie“ herausgestellt. Die Idee dahinter ist eine Art Belohnungsprinzip, welches ja auch schon im verpflichtenden europäischen Emissionshandel als Motor zur Reduktion von CO2 und dessen Äquivalenten dienen soll. Es soll theoretisch so funktionieren, dass die noch zu beziffernde CO2-Steuer als Einnahme nicht dem Staat zufließt, sondern in Abstufungen an die Bürger zurückgezahlt wird. Im durchschnittlichen Fall würde ein Haushalt demnach die gezahlte Steuer komplett zurück erhalten. Die Varianten liegen allerdings im tatsächlichen CO2-Fußabdruck. Ist dieser überdurchschnittlich niedrig, bleibt Geld übrig, verhält man sich dagegen eher umweltschädigend, fällt die Rückzahlung entsprechend niedrig aus. So entstünde nach gemeinsamer Auffassung der Wissenschaftler und der Ministerin eine Lenkungswirkung für den Klimaschutz. Ob sich diese Vorstellung künftig als tragbares politisches Modell etablieren wird, bleibt abzuwarten. Die Ministerin betonte aber, dass der Klimawandel kein weiteres Zaudern mehr zulasse, wenn nicht Teile der Erde für den Menschen unbewohnbar werden sollen.
Tatsache ist, dass die Sektoren Verkehr und Gebäude die erfreulichen Einsparungen im Energiesektor wieder zunichtemachen. Nach ersten Berechnungen des Energiewirtschaftsverbandes war im ersten Halbjahr 2019 der Anteil der erneuerbaren Energien beim Stromverbrauch so hoch wie nie zuvor, wodurch im Vergleich zum ersten Halbjahr 2018 satte 15 Prozent weniger CO2 emittiert wurden. Dieser positive Effekt verpufft allerdings bereits in Deutschland an den noch nicht regulierten Sektoren, zu welchem auch der weiter ansteigende Flugtourismus zählt. Weltweit gesehen ist die Entwicklung leider nach wie vor beängstigend. Das zeigt sich an den absoluten Messwerten des Mauna Loa Observatoriums in Hawaii. Dort wurde vor kurzem mit 415,26 ppm die höchste CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre seit Beginn der Aufzeichnungen registriert. Das Observatorium wies zudem darauf hin, dass in den vergangenen vier Jahren die drei stärksten Anstiege zu verzeichnen waren – es waren gleichzeitig die vier wärmsten Jahre seit Aufzeichnungsbeginn.
Der Markt für die Europäischen Verschmutzungsrechte hat sich in der vergangenen Woche von seiner unsteten Seite gezeigt. Nach einer Erholungsphase zu Beginn der Woche rappelte sich der Kurs bis zu einem Höchstwert von 27,36 EUR auf, wurde anschließend aber von den zum Quartalswechsel üblichen, technischen Verkäufen deutlich belastet. Bei einem Niveau von rund 25,70 EUR fand der Preis aber wieder klare Unterstützung und zieht seither kontinuierlich an. Im heutigen frühen Handel wird der Dezember-Future bereits wieder um einen Euro höher bewertet.
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Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können.
Verantwortlich für den Inhalt dieses Marktberichts: Advantag Services GmbH
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