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CO2-Marktbericht: Sorgen der Finanzmärkte lasten auf EUAs

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(EnerChase – Willich) Während am vergangenen Donnerstag der Anstieg über die 100-Euro-Marke auf Tagesschlusskursbasis noch scheiterte, gelang es den CO2-Bullen am Freitag zum Wochenausklang im dreistelligen Bereich zu schließen. Dadurch konnte die Handelswoche mit einem Wochenplus von 8,56 Prozent bei 100,17 Euro/t CO2 beendet werden.

CO2-Preis fällt wieder unter 90-Euro-Marke

Zum Start in die Kalenderwoche 11 konnten die Emissionszertifikate den Handelstag am Montag zwar noch dreistellig eröffnen, anschließend lasteten jedoch die Sorgen der Finanzmärkte ebenfalls auf den EUAs, so dass es bis auf 95,15 Euro/t CO2 im Tagestief abwärts ging. Aus dem Handel verabschiedeten sich die Verschmutzungsrechte dann 4,65 Prozent leichter bei 95,51 Euro/t CO2. In den USA ist nach der Kryptobank Silvergate Capital auch die Regionalbank Silicon Valley Bank (SVB), die als Start-Up-Finanzierer tätig war, in Schieflage geraten. Im Laufe der Handelswoche haben die Sorgen vor einer neuen Finanzkrise zudem auch Europa erreicht, wo die Aktien der Credit Suisse am Mittwoch zeitweise mehr als 30 Prozent verloren. Für etwas Beruhigung sorgte dann die Mitteilung der Bank in der Nacht zum Mittwoch, dass diese sich bis zu 50 Mrd. Schweizer Franken bei der Nationalbank leihen will. Der Verkaufsdruck am EU ETS hält in der aktuellen Handelswoche jedoch an. Am Dienstag schloss der CO2 Dez-23-Kontrakt einem Minus von 2,76 Prozent bei 92,87 Euro/t CO2. Am Mittwoch verloren die Verschmutzungsrechte 3,92 Prozent auf 89,23 Euro/t CO2 ab und sind damit seit der Eröffnung am Montag bei 100,16 Euro/t CO2 um mehr als 10 Euro/t CO2 zurückgefallen. Auch am Donnerstag setzt sich die Schwäche weiter fort. Um 12 Uhr notieren die CO2-Zertifikate mit einem Minus von rd. 2 Prozent bei 87,40 Euro/t CO2.

Investmentfonds bauen Netto-Long-Position weiter aus

Die aktuellen Daten des neuen Commitments of Traders-Report der Börse ICE zeigen, dass die Investmentfonds am EU ETS in der vergangenen Woche mit Stand 10.3. ihre Long-Positionen leicht auf 46,1 Mio. t reduziert haben (nach 46,5 Mio. t in der Vorwoche). Allerdings wurden die Short-Positionen gleichzeitig noch stärker reduziert (auf 25,7 Mio. t nach 26,4 Mio. t in der Vorwoche). Die Netto-Long-Position stieg damit leicht auf 20,4 Mio. t nach 20 Mio. t in der Vorwoche. Es war der siebte Wochenanstieg in Folge.

Europäisches Parlament stimmt für Änderung der Entnahmerate der Marktstabilitätsreserve

Am Dienstag hat das Europäische Parlament dafür gestimmt, dass die Entnahmerate der Marktstabilitätsreserve (MRS) bis Ende 2030 beibehalten werden soll. Ursprünglich war geplant, dass die Entnahmerate ab 2024 auf 12 Prozent des Überangebots an Zertifikaten fällt. Im geänderten Vorschlag wird die derzeitige Entnahmerate bis 2030 bei 24 Prozent beibehalten. Dadurch sollen fallende CO2-Preise durch externe Schocks vermieden werden, sowie der Anreiz für die Industrie beibehalten werden, CO2 einzusparen. Final muss nun noch der Europäische Rat zustimmen, damit das Gesetz im EU-Amtsblatt veröffentlicht wird und damit in Kraft tritt.

Kräftiger Preisrücksetzer bei Primärmarktauktion am Donnerstag

Am Montag erzielte die Versteigerung der EUAs an der EEX bei einer Bid-to-Cover Ratio von 1,79 einen Preis von 94,36 Euro/t CO2. Am Dienstag zeigte sich dann ein deutlicher Rückgang der Nachfrage. Bei einem Clearing-Preis von 92,34 Euro/t CO2 lag die Cover Ratio bei 1,16. Die polnische Versteigerung am Mittwoch verzeichnete dann wieder einen Anstieg der Cover Ratio auf 1,93. Der Auktionspreis lag bei 90,31 Euro/t CO2. Einen deutlichen Preisrücksetzer gab es bei der Primärmarktauktion am Donnerstag. Der Versteigerungspreis lag bei 83,25 Euro/t CO2 (Cover Ratio: 1,76).

Autor: Stefan Küster, Tobias Waniek - www.EnergyCharts.de

 

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Autor: Stefan Küster

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