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(EnerChase – Willich) In der vergangenen Handelswoche 15 zeigte sich zum Ende der Compliance-Frist Ende April bereits eine nachlassende Nachfrage nach EUAs. Dies führte zu einem Wochenverlust von 2,73 Prozent auf 94,11 Euro/t CO2 für den CO2 Dez-23-Kontrakt.
EUAs fallen am Donnerstag kräftig zurück
Auch zum Wochenstart in die KW 16 behielten die Bären das Handelszepter in den Händen. Im Einklang mit den schwachen Energiekomplex ging der EUA Dezember-Future mit einem Minus von 1,28 Prozent bei 92,91 Euro/t CO2 aus dem Handel. Am Dienstag sorgte dann die EU-Politik für ein stärkeres Kaufinteresse. Das EU-Parlament hat über die Reformen des EU ETS abgestimmt. Obwohl die Ergebnisse der Abstimmung nach den Trilog-Runden der vergangenen Monate weitestgehend bekannt waren, verzeichneten die EUAs einen Anstieg um 2,41 Prozent auf 95,15 Euro/t CO2. Das der Anstieg nicht nachhaltig erfolgte, bewiesen die Marktbewegungen am Mittwoch. Nachdem es intraday im Tageshoch bis auf 96,47 Euro/t CO2 hinauf ging, schlossen die EUAs 0,8 Prozent tiefer bei 94,30 Euro/t CO2. Die Schwäche der Verschmutzungsrechte setzt sich auch am Donnerstag fort. Gegen 16 Uhr notieren die CO2-Zertifikate mit einem Minus von 2,7 Prozent bei 91,86 Euro/t CO2.
EU-Parlament verabschiedet „größtes Klimaschutz-Gesetz aller Zeiten“
Mit der erwähnten Abstimmung hat das Europäische Parlament weite Teile des EU-Klimaschutzpaketes „Fit for 55“ beschlossen und will damit Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent machen. Erreicht werden soll dies unter anderem mit einem verschärften Reduktionsziel. Nach derzeit 43 Prozent weniger Emissionen im EU ETS bis 2030 wurde das Ziel nun auf 62 Prozent erhöht. Dazu sollen 90 Mio. EUAs im Jahr 2024 und 27 Mio. Zertifikate im Jahr 2026 einmalig gekürzt werden. Außerdem wird der lineare Reduktionsfaktor erhöht. Dieser liegt derzeit bei 2,2 Prozent und soll von 2024 bis 2027 auf 4,3 Prozent ansteigen und ab 2028 4,4 Prozent betragen. Zudem sollen für außereuropäische Produkte der Branchen Aluminium, Zement, Strom, Düngemittel, Wasserstoff, Eisen und Stahl, Zertifikate im Rahmen des CO2-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) gekauft werden müssen, um den CO2-Anteil der Produkte abzudecken, der außerhalb der EU entstanden ist. Damit soll das sogenannte „Carbon Leakage“ verhindert werden, also die Abwanderung von Produktionsstandorten in Länder mit weniger strengen Klimaschutzzielen. Wichtig für die Industrie ist ergänzend, dass die Zuteilung der kostenlosen Zertifikate ab 2026 um 2,5 Prozent gesenkt wird und in mehreren Stufen bis 2034 auslaufen soll. Laut dem EU-Abgeordneten und Verhandlungsführer Peter Liese (CDU) ist dies das „größte Klimaschutz-Gesetz aller Zeiten“.
Primärmarktauktion zeigt kaum preisliche Veränderungen
Inwieweit die Verschärfung der europäischen Klimaziele das Interesse der finanziellen Marktteilnehmer am Emissionshandel verändert, bleibt abzuwarten. Mit Blick auf den Commitments of Traders Report (CoT-Report) der Vorwoche gab es bei den Positionen der Investmentfonds nur wenig Veränderung. Nach einer Netto-Long-Position von 11,4 Mio. t in der KW 14 ist die Position in der Woche bis zum 14. April leicht auf 12,2 Mio. t angestiegen. Auch die Preise der Primärmarktauktion zeigten in der aktuellen Handelswoche bislang wenig Veränderung. Am Montag startete die Versteigerung bei einer Bid-to-Cover Ratio von 2,23 mit einem Preis von 90,55 Euro/t CO2. Dieser wurde auch am Dienstag erzielt (Cover Ratio: 2,31). Die polnische Auktion am Mittwoch hat aufgrund des zweiwöchigen Rhythmus nicht stattgefunden. Am Donnerstag stieg der Clearing-Preis leicht an auf 90,68 Euro/t CO2 (Cover Ratio 2,05).
Autor: Stefan Küster, Tobias Waniek - www.EnergyCharts.de
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