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Zum Abschluss der vergangenen Handelswoche zeigte sich bei den Emissionsrechte stärkerer Verkaufsdruck, der den Beginn eines möglichen „Short Squeeze“ vermuten ließ. So stieg der EUA Dezember-Future nach einem Plus von rund 2 Prozent am Donnerstag auch am Freitag weiter an und verließt die Handelswoche mit einem Wochenplus von 3,9 Prozent bei 85,30 Euro/t CO2. In der aktuellen KW 39 zeigte sich dann allerdings, dass die Netto-Short-Position der Investmentfonds nur geringfügig gesunken ist und der Anstieg eher auf Compliance-Käufe zurückzuführen war.
Verlauf der Handelswoche
Wie bereits erwähnt, zeigte sich in der aktuellen Handelswoche keine Fortsetzung der dynamischen Aufwärtsbewegung bei den EUAs. Bereits zum Wochenstart am Montag konnten die Emissionsrechte den Schwung der zweiten Hälfte der Vorwoche nicht mehr mitnehmen und auch die festeren Gasnotierungen stützten den CO2-Preis nicht. Stattdessen verlor der EUA Dezember-Future 0,48 Prozent auf 84,89 Euro/t CO2. Am Dienstag schlossen sich die Verschmutzungsrechte dann der Baisse an den Energiemärkten an und gingen 2,8 Prozent leichter bei 82,51 Euro/t CO2 aus dem Handel. Die Schwäche setzte sich dann am Mittwoch auch weiter fort. Der CO2 Dez-23-Kontrakt gab 0,79 Prozent auf 81,86 Euro/t CO2 ab. Am Donnerstag können sich die Notierungen allerdings stabilisieren. Gegen 14:30 Uhr notiert das Emissionsrecht 1,36 Prozent im Plus bei 82,97 Euro/t CO2.
Netto-Short-Position im EU ETS sinkt nur geringfügig
Die spekulativen Handelsteilnehmer präferieren derzeit weiterhin die bearishe Position im EU ETS. Der aktuelle Commitments of Traders-Report (CoT-Report) zeigt, dass die Investmentfonds in der vergangenen Handelswoche die Netto-Short-Position nur geringfügig reduziert haben. Darauf deutete das weiterhin sehr hohe Open Interest an der ICE Endex bereits im Vorfeld. Insgesamt hat sich die Position um 1,4 Mio. EUAs auf 20,4 Mio. EUAs verringert. Dabei wurde die Long-Position um 0,8 Mio. EUAs erhöht, während die Short-Position um 0,6 Mio. EUAs abgebaut wurde. Das Risiko eines „Short Squeeze“ ist damit weiterhin vorhanden, wenngleich die Short-Positionen auch nach und nach reduziert werden könnten und eine dynamische Aufwärtsbewegung kein „Naturgesetz“ ist.
Umfeld weiterhin schwach
Neben dem deutlich gestiegenen Angebot am Primärmarkt wirkt derzeit die konjunkturelle Schwäche preisdämpfend auf die EUAs. Die geringe Energienachfrage der Industrie reduziert den Bedarf an CO2-Zertifikaten. In die gleiche Richtung wirkt die milde Witterung sowie die Aussicht auf bald zunehmende Windenergieproduktion. Die großen deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute haben am Donnerstag ihre Prognosen für das deutsche Wirtschaftswachstum für 2024 leicht um 0,2 Prozentpunkte nach unten korrigiert und erwarten nun ein Wachstum von 1,3 Prozent. Für 2023 erwarten sie einen Rückgang der Wirtschaftstätigkeit um 0,6 Prozent und damit 0,9 Prozentpunkte weniger als im Frühjahrsgutachten. Für die gesamte Weltwirtschaft sind die Aussichten für 2024 laut OECD mit plus 2,7 Prozent sogar schwächer als für das laufende Jahr (plus 3,0 Prozent). Die Perspektiven bleiben also schwach.
Primärmarkt bis Donnerstag rückläufig
Bei den Versteigerungen am Primärmarkt zeigten sich die Kurse an der EEX in der aktuellen Woche rückläufig. Nach einem Auktionspreis von 83,92 Euro/t CO2 (Bid-to-Cover Ratio: 1,70) am Montag, erzielte die Versteigerung am Dienstag einen Preis von 82,44 (Cover Ratio: 1,75). Am Mittwoch lag der Clearing-Preis bei 81,37 Euro/t CO2 (Cover Ratio: 1,99). Einen leichten Anstieg verzeichnete die Auktion am Donnerstag. Der Preis der Primärmarktauktion betrug 81,90 Euro/t CO2 (Cover Ratio: 1,76).
Autor: Dennis Warschewitz, Tobias Waniek - www.EnergyCharts.de
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