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CO2-Marktbericht: Investoren weiter Short – Spread zu UKAs auf Rekordhoch

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Nachdem die Emissionszertifikate in der vergangenen Woche bis Mittwoch kräftig zugelegt haben, wurden die Anstiege am Donnerstag und Freitag zum Großteil wieder ausgepreist. Entsprechend gingen die EUAs auf Wochensicht nur mit einem kleinen Plus von 0,59 Prozent bei 82,10 Euro/t CO2 in das Wochenende.

Verlauf der Handelswoche

Zum Start in die Handelswoche 38 zeigten sich weiter die CO2-Bären als stärkere Marktpartei. Am Montag verlor das Emissionsrecht 1,49 Prozent auf 80,88 Euro/t CO2. Am Dienstag war dann unter anderem der Blick auf den Verfall der September-Optionen gerichtet, da Verfallstage erfahrungsgemäß mit einer erhöhten Volatilität einhergehen. Auf Tagesschlusskursbasis zeigte sich allerdings nur wenig Veränderung. Der CO2 Dez-23-Kontrakt schloss 0,52 Prozent im Plus bei 81,30 Euro/t CO2. Intraday notierte der Future an der ICE Endex zwischen 80,55 und 81,69 Euro/t CO2. Im Gegensatz zu Strom und Gas war der CO2-Markt am Mittwoch weiter bullish gestimmt. Der EUA Dezember-Future ging 1,80 Prozent fester bei 82,76 Euro/t CO2 aus dem Handel. Am Donnerstag notieren die Verschmutzungsrechte gegen 14 Uhr 0,47 Prozent im Plus bei 83,15 Euro/t CO2.

Netto-Short-Position der Investmentfonds im EU ETS weiter ausgebaut

Bei den Emissionszertifikaten zeigt sich mit Blick auf den jüngsten Commitments of Traders-Report (CoT-Report), dass die Investmentfonds weiterhin pessimistischer eingestellt sind. In der Woche zum 15. September haben die finanziellen Marktteilnehmer die Netto-Short-Position um 1,6 Mio. EUAs weiter ausgebaut auf nun 21,8 Mio. EUAs. Die Long-Position wurde leicht um 0,9 Mio. EUAs auf 25,3 Mio. EUAs angehoben. Die Short-Position wurde allerdings um 2,5 Mio. EUAs auf 47,1 Mio. EUAs erhöht. Damit besteht bei einem stärkeren Kursanstieg weiterhin das Risiko, dass die Short-Positionen kurzfristig geschlossen werden müssen und der „Short Squeeze“ die Notierungen dynamisch nach oben treibt.

Großbritannien weicht Pläne zur Erreichung der Klimaschutzziele auf

Ein möglicherweise langfristig bearisher Impuls für die EUAs ist diese Woche aus Großbritannien zu erwarten. Die Regierung hat Pläne zur Aufweichung der Klimaschutzziele bekannt geben. Premierminister Rishi Sunak teilte mit, die Vorgänger-Regierungen seien „nicht ehrlich über die Kosten und Nachteile“ grüner Politik gewesen. Sie hätten den einfachen Weg gewählt und gesagt, man könne alles haben. Die britischen Klimaziele sollen aber weiterhin eingehalten werden. Inhaltlich hat Sunak unter anderem das Aus für Neuwagen mit Verbrennermotoren von 2030 auf 2035 verschoben. Bei bestehenden Gas- und Ölheizungen soll es außerdem keine Frist zur Umstellung auf Wärmepumpen mehr geben. Bereits seit März zeigt sich im Preisvergleich der Emissionshandelssysteme der britische UKA schwächer. Lag der EUA-UKA-Spread bezogen auf den Dezember 23-Kontrakt Anfang März noch bei rund 5 Euro/t CO2, stieg der Aufschlag für den europäischen CO2-Future am Mittwoch auf Tagesschlusskursbasis auf 41,44 Euro/t CO2. Zuvor wurde am 14. August ein neues Spread-Hoch bei 41,25 Euro/t CO2 markiert. In den Folgetagen ist der Spread aber kurzzeitig wieder bis auf etwa 30 Euro/t CO2 zusammengelaufen. Die britische Klimapolitik könnte in Europa Nachahmer finden und sich damit auch langfristig auf die europäische Politk auswirken.

Primärmarkt am Dienstag unter 80 Euro/t CO2

Bei der Versteigerung am Primärmarkt sind die Kurse an der EEX in der aktuellen Woche kurzzeitig wieder unter die 80-Euro-Marke gefallen. Nach einem Auktionspreis von 80,26 Euro/t CO2 (Bid-to-Cover Ratio: 1,65) am Montag, erzielte die Versteigerung am Dienstag einen Preis von 79,50 (Cover Ratio: 1,77). Nach der Auktionspause am Mittwoch lag der Clearing-Preis am Donnerstag bei 81,78 Euro/t CO2 (Cover Ratio: 1,99).

Autor: Dennis Warschewitz, Tobias Waniek - www.EnergyCharts.de

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Autor: Stefan Küster

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