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(EnerChase – Willich) Nach einem volatilen Handelstag am Freitag der KW 11 mit einem Tageshoch bei 89,95 Euro/t CO2 und einem Tagestief bei 86,01 Euro/t CO2 reichte die Kaufkraft jedoch nicht aus, um die Wochenverluste einzugrenzen. Mit einem Wochenschlusskurs bei 88,40 Euro/t CO2 verzeichneten die EUAs in der vergangenen Woche ein Minus von 11,75 Prozent.
EUAs nach schwacher Vorwoche wieder fester
Zum Start in die Handelswoche 12 mussten die Verschmutzungsrechte im Einklang mit den Marktbewegungen am Finanzmarkt zunächst weiter kräftig abgeben und fielen bis auf 84,75 Euro/t CO2 zurück. Mit der 200-Tage-Linie (zu dem Zeitpunkt bei 84,47 Euro/t CO2) wartete in dieser Region jedoch eine markante Unterstützungszone, wodurch die CO2-Bullen einen weiteren Abverkauf verhindern konnten. Da sich zudem auch die Finanzmärkte wieder stabilisierten, ging es für den EUA Dezember-Future im Tageshoch wieder aufwärts bis auf 89,20 Euro/t CO2, um dann mit einem Minus von 0,62 Prozent bei 87,85 Euro/t CO2 aus dem Handel zu gehen. Am Dienstag konnten die Emissionszertifikate dann sowohl vom festeren Energiekomplex als auch von den Anstiegen an den Finanzmärkten profitieren und legten um 2,95 Prozent auf 90,44 Euro/t CO2 zu. Am Mittwoch stand der Verfall der März-Optionen besonders im Fokus. Die EUAs verzeichneten jedoch nur moderate Kursbewegungen und gingen mit einem Minus von 0,81 Prozent bei 89,71 Euro/t CO2 aus dem Handel. Am Donnerstag können die Verschmutzungsrechte bislang wieder zulegen. Um 12 Uhr notiert der CO2 Dez-23-Kontrakt zuletzt 3,07 Prozent im Plus bei 92,46 Euro/t CO2
Verfall der März-Option bewegt die Märkte nur moderat
Bei dem bereits erwähnten Verfall der März-Optionen am Mittwoch war die Marke von 90 Euro/t CO2 von besonderem Interesse, weil unterhalb dieser Marke um 14:00 CET die meisten Optionen wertlos verfallen wären. An den Finanzmärkten spricht man in diesem Zusammenhang von der „Maximum Pain Theory (Max Pain)“, denn es zeigt sich häufig, dass die „starken Hände“ des Marktes den Basiswert der Option am Verfallstag in Richtung des Preises bewegen, bei dem die meisten der umlaufenden Optionskontrakte wertlos verfallen, die Inhaber der Optionen also den maximalen Schmerz erleiden. Dies ist bei den EUA März-Optionen am Donnerstag der KW 12 geschehen, womit die Stillhalter, also die vermeintlich starken Player, die vereinnahmten Prämien behalten konnten. Abschließend bleibt jedoch festzuhalten, dass der EUA-Markt recht ruhig blieb, obwohl der Options-Verfallstag zuvor mit Spannung erwartet worden war.
Investmentfonds bauen Netto-Long-Position wieder ab
Angesichts des Bankenbebens in den USA und der Schweiz ist zudem die Reaktion der Investmentfonds im EU ETS im Blick zu behalten. Der „Commitments of Traders-Report“ (CoT-Report) der vergangenen Woche zeigt, dass die finanziellen Marktteilnehmer ihre Long-Positionen um 8,4 Mio. reduziert und ihre Short-Positionen um 3,6 Mio. Zertifikate erhöht haben. Die Netto-Long-Position ist damit von 20,4 Mio. Zertifikate auf 8,4 Mio. gefallen, womit auch der starke preisliche Rückgang der Vorwoche erklärt werden kann. Sollten die Investoren im Zuge der Turbulenzen an den Finanzmärkten die Positionen weiter reduzieren, würde dies die Emissionszertifikate ebenfalls unter Druck setzen. Die Nachfrage aus der Industrie bleibt allerdings weiter hoch und am Donnerstagmittag sind die EUAs auch charttechnisch kurzfristig eher bullish einzuordnen.
Clearing-Preis fällt am Montag deutlich zurück
Nach dem starken Abverkauf am Sekundärmarkt in der vergangenen Handelswoche 11 fiel auch der Preis der Primärmarktauktion am Montag zurück und erzielte bei einer Bid-to-Cover Ratio von 1,95 einen Preis von 82,46 Euro/t CO2. Am Dienstag legten sowohl die Cover-Ratio (2,30) als auch der Clearing-Preis zu. Bei der Versteigerung lag der Preis bei 87,14 Euro/t CO2. Nach dem Ausfall der polnische Auktion am Mittwoch, aufgrund des zwei-wöchigen Rhythmus, gab es am Donnerstag am Sekundärmarkt einen Preis von 88,27 Euro/t CO2 (Cover-Ratio: 1,94).
Autor: Stefan Küster, Tobias Waniek - www.EnergyCharts.de
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