Blogeintrag

CO2 - Größter preislicher Abschlag vom Auktionsergebnis im Vergleich zum Sekundärmarkt

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Nach fünf Monaten mit fallenden Notierungen infolge ist im Monat April erstmalig wieder eine positive Preisentwicklung von Monatsbeginn bis Monatsende zu verzeichnen. Von November bis März lag der Eröffnungswert zuletzt immer oberhalb der Schlussnotierung. Dies stellt sich mit Abschluss des Handelsmonats April anders dar. Der Schlusskurs bei 19,57 Euro/t CO2 lag oberhalb des Eröffnungsniveaus bei 17,24 Euro/t CO2, womit ein Preisanstieg von 2,33 Euro bzw. plus 13,5 Prozent festgestellt werden kann. Innerhalb des Handelsmonats April ging es im Hoch hinauf bis auf 22,55 Euro/t CO2 und damit kurzzeitig über eine wichtige Widerstandsmarke bei 22,03 Euro/t CO2 aus Oktober 2019. Dieses ehemalige markante Zwischentief hat dem Gegenangriff der CO2-Bullen im April standhalten können und bildet somit weiterhin einen wichtigen Widerstand aus. Das Monatstief lag bei 16,70 Euro/t CO2.

Schwaches Auktionsergebnis am Dienstag

Seit dem ersten Mai tendieren die Preise an der Londoner Börse ICE für das CO2-Dez-20 Zertifikat in einer engen Range seitwärts. Das Tief wurde zu Beginn dieser Woche am Montag bei 18,62 Euro/t CO2 ausgeprägt und das bisherige Wochenhoch lag am Dienstag bei 19,79 Euro/t CO2. Der Dienstag ging jedoch tiefer bei 19,09 Euro/t CO2 aus dem Handel, nachdem eine schwach aufgenommene Primärauktion das Sentiment kippen lies. Die Auktion settlete 0,46 Euro/t CO2 unterhalb des Sekundärmarktes, womit die Preise des Dezember-Futures an der Londoner Börse ICE unter Druck gerieten. Wie Refinitiv analysierte, war dies der bislang größte Abschlag von Auktionsergebnis im Vergleich zum Preis am Sekundärmarkt. Auch die Bid-to-Cover-Ratio fiel mit gerade einmal 1,01 äußerst schwach aus, womit die Erwartung an eine wegbrechende Nachfrage aufgrund endender Compliance-Käufe gestützt wurde. Der Mittwoch ging auf Schlusskursbasis bei 19 Euro/t CO2 aus dem Handel und damit 0,5 Prozent tiefer im Vergleich zum Vortag. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Marktberichts handeln die EUAs am Donnerstag, den 07.05., bei 19,54 Euro/t CO2 und damit 2,8 Prozent fester im Vergleich zum Mittwochs-Closing. Der Abwärtstrend seit dem Hoch vom 17.04. bei 22,55 Euro/t CO2 geriet in den letzten Handelstagen unterseitig ins Stocken und Notierungen stabilisieren sich auf dem markanten Zwischentief vom 15.04. bei 18,90 Euro/t CO2.

Wirtschaftsdaten deutlich schlechter als erwartet

Dass die EUAs nicht weiter zurückfallen ist schon erstaunlich, da die Wirtschaftsdaten in der überwiegenden Mehrzahl dies- und jenseits des Atlantiks deutlich negativ überraschten. So brach das Q1-BIP in Europa um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorquartal ein. Der deutsche Einkaufsmanagerindex fiel im April auf ein Rekordtief von 17,4 Punkten, wie das Marktforschungsinstitut IHS Markit bekanntgab. Die Auftragseingänge der deutschen Industrie haben im März ebenfalls einen Rekordeinbruch hinnehmen müssen. Die Aufträge seien im Monatsvergleich um 15,6 Prozent rückgängig gewesen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Dies ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Zeitreihe im Januar 1991. Auch die Finanzmärkte konnten ihre Erfolgsstory zuletzt nicht weiter fortsetzen und tendierten volatil seitwärts. Der Arbeitsmarktbericht des privaten Arbeitsvermittlers ADP verhieß nichts Gutes vor der Veröffentlichung der offiziellen US-Arbeitsmarktstatistik am Freitag.

Mehr EUAs auf dem Primärmarkt in KW 20

In der nächsten Handelswoche werden an der EEX 11,6 Mio. Zertifikate versteigert, mit 5,7 Mio. EUAs am Mittwoch an der ICE. Dies macht in Summe 17,3 Mio. Zertifikate, nach 14,7 Mio. EUAs in der KW 19. Es kommt folglich mehr Angebot auf den Markt und es kann gespannt abgewartet werden, ob die industrieseitig schwache Nachfrage dieses Angebot absorbieren kann.

Autoren: Stefan Küster, Dennis Warschewitz

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