Blogeintrag

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Am 03. April wird die EU Kommission ihre vorläufigen Zahlen zu den CO2-Emissionen der energieintensiven Industrie aus dem Jahre 2017 veröffentlichen. Das Besondere in diesem Jahr ist, dass die Daten erstmalig auch Auswirkungen auf die Marktstabilitätsreserve haben werden, wie aus einem Thomson Reuters Artikel von Freitag vergangener Woche hervorgeht (bitte hier klicken).

Liegen die Daten außerhalb der Erwartungen der Marktteilnehmer, dürfte dies unmittelbar zu einer Preisreaktion bei den CO2-Zertifikaten zur Folge haben, welche sich bereits seit Mai letzten Jahres in einem dynamischen Aufwärtstrend befinden. Ein Grund mehr, in unserer heutigen Ausgabe des EnergyCharts MarketLetters WeeklyCommodities wieder einen Blick auf den Wochen- und Tageschart des rollierenden CO2-Dezember-Kontraktes zu werfen (siehe unten).

Technische Analyse CO2

Bereits Anfang September 2017, als der CO2-Preis noch bei 6,72 €/tCO2 notierte, deutete ein charttechnischer Ausbruch über eine bedeutende Widerstandszone auf eine bevorstehende Rallye der Emissionsrechte hin (klicken Sie hier, um zu unserer letzten Technischen Analyse Anfang September 2017 zu gelangen: "CO2 vor einer entscheidenden charttechnischen Weichenstellung...").

Noch bevor sich die Politik, bestehend aus Europäischer Kommission, Rat und Europäischem Parlament, im November 2017 auf eine Reform des Europäischen Emissionshandels für die vierte Handelsperiode (2021 bis 2030) geeinigt hat (bitte hier klicken), bildeten die CO2-Preise einen charttechnischen Boden aus. Diese Bodenformation ließ schon im September des vergangenen Jahres ein Kursziel von über 10 €/tCO2 für möglich erscheinen.

Chart 1: EUA Wochenchart

Kursziel aus Bodenformation abgearbeitet
In der letzten Woche stiegen die Preise für das Dec.18er Zertifikat bis auf im Hoch 11,50 €/tCO2 an, womit das Kursziel aus der Bodenformation bei ca. 11,30 €/tCO2 abgearbeitet wurde (siehe Wochenchart 1). In der Folge sollten auf dem aktuellen Preisniveau Gewinnmitnahmen spekulativ getriebener Marktteilnehmer nicht verwundern und ein Kursrücksetzer nach den starken Zuwächsen der letzten Wochen einkalkuliert werden.

Rückkehrlinie des Trendkanals von unten getestet
Eine solche mögliche Kursschwäche ist zum jetzigen Zeitpunkt im CO2-Tageschart (siehe unten) allerdings noch nicht ausfindig zu machen. Die Erwartung dahingehend speist sich zum einen aus dem Erreichen des Kursziels aus der Bodenformation und zum anderen durch die Tatsache, dass sich das CO2-Zertifikat nun schon in einer dritten Trendbeschleunigung seit Mai 2017 befindet und die Rückkehrlinie des blauen Aufwärtstrendkanals aktuell von unten getestet wird.

Kraftakt für die CO2-Bullen
Ein unmittelbarer Durchmarsch durch die obere Trendkanalbegrenzung und der 11,50 €/tCO2-Marke wäre daher schon ein extremer Kraftakt für die Bullen im sowieso schon überkauften Markt. Insofern sollte damit gerechnet werden können, dass es kurzfristig wieder bis auf im ersten Schritt 11 €/tCO2 und 10,50 €/tCO2 zurückgeht, wo sich ein erstes Auffangbecken, bestehend aus der dritten Trendbeschleunigung seit Anfang Februar (rot gestrichelt) und dem mittleren Bollinger Band befindet.

Chart 2: EUA Tageschart

Preisverluste unterhalb von 9,50 €/tCO2 zu erwarten
Zwischen 9,50 €/tCO2 und 10 €/tCO2 befindet sich ein aus dem Wochen- und Tageschart ableitbares sehr stabiles weiteres Unterstützungslevel, auf dem es spätestens zu neuem Kaufinteresse kommen sollte. Ein Kräftesammeln in der Nähe der unteren Trendkanalbegrenzung dürfte dann zu einem neuen Kursanschub führen können, denn wie aus Tageschart 3 hervorgeht, sind die kurz-, mittel- und langfristigen Aufwärtstrends bisher völlig intakt und das Verschmutzungsrecht befindet sich oberhalb der steigenden 200-, 50- und 20-Tage-Linien. Ein Unterschreiten insbesondere der 9,50 €/tCO2-Marke würde demgegenüber stärkere Preisverluste bis in den Bereich 8,62 €/tCO2 indizieren können, da bei 9,50 €/tCO2 im Februar bereits schon einmal ein ausgereifter Polaritätswechsel erfolgreich vollzogen wurde.

Stärkerer Widerstandsbereich bei 12,15 €/tCO2
Steigen die Preise jedoch unaufhaltsam über 11,50 €/tCO2 an, so wartet ab 12,15 €/tCO2 ein stärkerer Widerstandsbereich auf die CO2-Bullen (siehe Wochenchart 1). In den Jahren 2009 bis 2011 gelang es dem Verschmutzungsrecht zunächst lange Zeit nicht, unter die Marke von 12,15 €/tCO2 zu fallen, womit ein Test von unten auch noch ein paar Jahre später bei technisch versierten Marktteilnehmern Verkaufsinteresse initiieren müsste.

Chart 3: EUA Tageschart

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