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Die derzeitige hohe Korrelation zwischen Brent Crude und „unseren“ Energie-Commodities Strom, Gas und Emissionsrechten ist offenkundig. Insofern macht es Sinn, an dieser Stelle wieder einen genaueren Blick auf das schwarze Gold zu werfen.
Brent Crude in der logarithmischen Skalierung befindet sich weiterhin in einem seit Juni 2014 andauernden funktionalen Abwärtstrend (siehe Wochenchart 1). In KW 3 dieses Jahres wurde das bisherige Tief bei 27,10 USD/bbl des rollierenden Frontmonatskontraktes verzeichnet.
Die Wochenkerzen der KW 2 und KW 3 (siehe ovale Kreismarkierung) stellen in Summe eine in der Candlestick-Analyse bekannte bullishe Umkehr in Form einer Piercing-Line Formation dar. Nach einer schwachen Handelswoche der KW 2 erfolgte in der Folgewoche KW 3 eine wiederum schwache Eröffnung, die bis zum besagten Tief bei 27,10 USD/bbl reichte. Im weiteren Handelsverlauf kam es jedoch zu einer Neubewertung. Der Schlusskurs der KW 3 lag abschließend oberhalb der Mitte des Körpers der roten vorherigen Wochenkerze der KW 2. Damit liegt eine Piercing-Line-Candlestick-Formation vor. Diese wurde wiederum in KW 4, die oberhalb der Piercing-Line-Formation geschlossen hat, bestätigt.
Im besagten Wochenchart können wir jedoch auch erkennen, dass es sich bei den derzeitigen bullishen Kursavancen noch um eine Korrektur im langfristigen Abwärtstrend handelt. Brent Crude konnte bisher nicht das 38,2% Fibonacci Retracement der letzten größeren Verkaufswelle mit Beginn 54,32 USD/bbl im September letzten Jahres überwinden. Von einem Trendwechsel kann somit noch keine Rede sein.
Nichtsdestotrotz sind die Perspektiven des schwarzen Goldes durchaus konstruktiver Natur, wie in Tageschart 2 erkennbar ist. Hier wird deutlich, dass Brent derzeit an einem steigenden Dreieck arbeitet (siehe grüne Trendlinien). Diese bullishe Chartformation würde mit einem nachhaltigen Schlusskurs oberhalb von ca. 36 USD/bbl bestätigt. Gelingt den Ölbullen dieser Befreiungsschlag, würde als mögliche Anlaufmarke die kumulative Widerstandsbastion bestehend aus dem langfristigen Abwärtstrend - derzeit bei 44,39 USD/bbl verlaufend - und dem Swing-Tief vom 24.08. bei 42,23 USD/bbl aktiviert.
Diese positive Sichtweise wird von einem frischen Kaufsignal seitens des trendfolgenden MACD untermauert. MACD und Triggerlinie haben jüngst die Nulllinie überquert und sind damit positiv zu werten. Desweiteren befinden sich mittlerweile 21-Tage-EMA, 38-Tage-EMA und 50-Tage-EMA in einer positiv steigenden Tendenz.
Ein neues bullishes Signal würde beim Überschreiten der Marke von ca. 38 USD/bbl erzeugt. Je nach Chartverlauf würde dann ein weiteres Kaufsignal generiert, welches die Notierungen bis an die besagte kumulative Widerstandsbastion führen könnte. Aber erst ein Durchbruch des langfristigen Abwärtstrends würde das schwarze Gold von seinem Leiden erlösen.
Im Gegensatz zu der perspektivisch, aber eben noch nicht final bestätigten, positiven Chartkonstellation ist fundamental die gestern veröffentlichte Meldung von Reuters von Interesse, wonach US-Schieferölproduzenten ihre Grenzkosten von zuvor 60-70 USD/bbl auf nunmehr 40-45 USD/bbl reduzieren konnten:
http://www.reuters.com/article/us-usa-oil-shale-idUSKCN0W20JH
Diese Marke, bezogen auf WTI Crude (siehe Chart über diesem Textfeld), gilt es wohl von jetzt an zu knacken. Ich habe Ihnen die neuen Grenzkosten in diesem Chart durch das größere farbliche Rechteck visualisiert. Die Ölbären dürften diesen Bereich nun als willkommene Short-Chance wahrnehmen wollen.
Unten dargestellt - Brent Crude im Stundenchart:
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