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Nachdem US-Präsident Donald Trump das Weltwirtschaftsforum in Davos zunächst dafür genutzt hatte, über Klimaschützer zu lästern, hat er die Bühne am Mittwoch dafür verwendet, der Europäischen Union mit Strafzöllen zu drohen. Nachdem Trump sich in der vergangenen Woche nach knapp zweijährigen Verhandlungen mit China auf ein Teilhandelsabkommen verständigt hat, scheint nun Europa wieder in den Fokus des US-Präsidenten zu rücken. Für den Fall, dass die Europäische Union sich mit den USA nicht auf ein neues Handelsabkommen verständigen sollte, droht der Präsident mit neuen Strafzöllen unter anderem auf europäische Autos.
Der deutsche Aktienindex Dax konnte am Mittwoch zunächst vom weltweiten Konjunkturoptimismus und der Erleichterung über die Entspannung im Nahen Osten auf ein neues Allzeithoch bei 13.615 Punkten klettern. Im Tagesverlauf gab der Dax seine anfänglichen Gewinne jedoch wieder ab und schloss mit 0,4 Prozent im Minus bei 13.502 Punkten. Anleger halten einen Krieg im Nahen Osten angesichts der bevorstehenden Wahlen in den USA für unwahrscheinlich, ein Handelskonflikt zwischen den USA und Europa würde der Weltkonjunktur allerdings erwartungsgemäß stark schaden. Das damit produzierte Fehlsignal in Form einer sogenannten Bullenfalle führte am Donnerstag zu 1-prozentigen Abgaben beim DAX.
Am Ölmarkt kam es am Mittwoch und Donnerstag zu deutlichen Verlusten. Die Sorge der Marktteilnehmer vor einer weiteren Ausbreitung des Corona-Virus und eine weltweite Überversorgung mit dem „schwarzen Gold“ drückten die Preise. Der Brent-Öl Frontmonat verlor am Mittwoch 2,29 Prozent und zeigte sich auch am Donnerstag mit minus 2,9 Prozent deutlich schwächer bei 61,37 USD/bbl.
Überführung von Zertifikaten in die MSR
Ein Entwurf des deutschen Kohleausstiegsgesetzes zeigt, dass Deutschland die Möglichkeit der freiwilligen Löschung von Zertifikaten nutzen will. Dies geschieht, um die negativen Auswirkungen auf den CO2-Preis durch den Kohleausstieg zu minimieren. Die Marktstabilitätsreserve wird einen Teil der überschüssigen Zertifikate aufnehmen. Ein unabhängiger Expertenkreis soll mit den deutschen Finanz- und Wirtschaftsministerien zusammenarbeiten, um zu bestimmen, ob und wie viele zusätzliche EUAs von der Primärauktion gestrichen werden sollen. Deutschland wird die Anzahl der Zertifikate bekannt geben, die im Jahr nach der Schließung annulliert werden sollen. Nach Bekanntgabe dieser Information am 16.01. stiegen die EUAs stärker an und preisten die Nachricht entsprechend ein. Neue Informationen zu diesem Thema werden die CO2-Märkte in den nächsten Jahren weiter beeinflussen und künftig immer wieder für erhöhte Volatilität sorgen. Insbesondere dann, wenn die Löschung oder Verschiebung von Zertifikaten in die MSR nicht mit den Erwartungen des Marktes übereinstimmen.
Letzte Woche Freitag, am 17.01. notierten die CO2-Zertifikate zum Wochenschluss bei 25,44 Euro/t CO2 und stiegen am Montag zunächst weiter an bis auf in der Spitzen 25,90 Euro/t CO2. Ab dann ging des mit den Notierungen bergab. Am Dienstag schloss das CO2-Dez-20-Zertifikat bei 24,92 Euro/t CO2 und damit 1 Prozent tiefer im Vergleich zum Vortag. Am Mittwoch fand keine Primärauktion an der EEX statt, was den Emissionsrechten preisliche Unterstützung verleihen konnte. Der Kontrakt ging mit 0,4 Prozent leicht im Plus bei 25,01 Euro/t CO2 aus dem Handel. Am Donnerstag, zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Marktberichts, handeln die EUAs mit 1,6 Prozent erneut schwächer bei 24,54 Euro/t CO2.
Ausblick
Der schwache Öl-, Gas- und Strommarkt, die Sorge vor einem Handelsstreit mit den USA, der die deutsche Export- und insbesondere Autoindustrie treffen könnte, sowie weiterhin milde Temperaturprognosen lasten auf den Notierungen. Hinzu kommt ein wieder höheres Angebot an CO2-Zertifikaten in der Primärauktion in der nächsten Woche. Es werden in Summe knapp 17 Mio. EUAs versteigert, das sind 5,4 Mio. EUAs mehr im Vergleich zur KW 04.
Nächste Woche Montag wird der deutsche ifo-Geschäftsklimaindex veröffentlicht und am Mittwoch erfahren wir etwas über die Arbeitslosenquote in Deutschland und in der Eurozone. Am Freitag gibt es Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt in der Eurozone und aus den USA kommen Daten zum Verbrauchervertrauen der Uni Michigan.
Am 29.01. entscheidet das Europaparlament über das Austrittsabkommen Englands aus der EU. Am 31.01. ist Britannien dann endgültig aus der EU ausgetreten und das Übergangsabkommen tritt in Kraft. Bis zum Ende des Jahres 2020 ist England weiter im EU-ETS. Was dann kommt, steht noch in den mit Kohlenstoffdioxid vernebelten Sternen des Emissionsrechtehandels.
Autor: Stefan Küster
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