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Das Strom Frontjahr Base hat den vierfach bestätigten seit Mitte September dieses Jahres vorherrschenden steilen Aufwärtstrend (schwarz gestrichelt) zu Beginn der aktuellen Handelswoche nachhaltig nach unten hin durchbrochen. Schon zum Ende der vergangenen Woche neigten die Strombullen zur Schwäche, da das Jahreshoch bei 35,80 €/MWh nicht mehr nach oben hin überwunden und in der Folge ein geringes Hoch bei 35 €/MWh ausgeprägt wurde.
Mit dem Fall unter das mittlere Bollinger Band und die Rückkehrlinie des kurzfristigen Abwärtstrendkanals wurde ein weiteres Verkaufssignal erzeugt, welches zunächst bis auf 31,90 €/MWh reichte. Ab hier gelang gestern eine Stabilisierung. Dabei wurde jedoch das Zwischentief vom 27.10. bei 32,65 €/MWh zunächst nicht nach oben hin zurück erobert. Auch der trendfolgende MACD zeigt mit einem Ausstiegssignal Richtung Süden (siehe Kreismarkierung) und die im Chart nicht abgebildeten Indikatoren RSI und Stochastik haben weiterhin Spielraum nach unten.
Gelingt den Strombären die Herausnahme der Marke von 31,90 €/MWh auf Tagesschlusskursbasis würde ein Verkaufssignal generiert, welches sich bis zum Zwischentief vom 27.10. bei 30,50 €/MWh entladen könnte. Unterhalb von 30 €/MWh sollte ein Wiedersehen mit Preisen in der Nähe von 29 €/MWh möglich erscheinen.
Gelingt den Strombullen aufgrund einer sich am kurzen Ende anbahnenden neuen Kaltfront mit wenig Wind und Nebel im Dezember die Überwindung der oberen Trendkanalbegrenzung, wären die bearishen Perspektiven auch wegen des Überschreitens des mittleren Bollinger Bandes (aktuell bei 33,44 €/MWh verlaufend) und des Hochs vom 26.10. bei 33,66 €/MWh zu den Akten zu legen. Ein neues Jahreshoch oberhalb von 35,80 €/MWh würde dann in Aussicht gestellt, wodurch der Aufwärtstrend weiter fortbestehen dürfte. Die aktuell laufende Korrektur hätte dann trendbestätigenden Charakter.
Auch aus dem Stundenchart in Chart 2 wird ersichtlich, dass auf Seiten der Strombullen in der ersten Novemberhälfte viel Porzellan zerschlagen wurde. Die seit Mitte September laufende Aufwärtsbewegung hat ernsthaften Schaden genommen. Die Strombären haben durch die Unterbietung alter Tiefpunkte bei 33,65 €/MWh und 32,70 €/MWh derzeit noch das Zepter in der Hand. Allerdings ist der Markt in den letzten Handelstagen schon relativ weit gefallen, so dass eine Gegenbewegung nicht verwundern sollte. Aus Chart 2 wird ersichtlich, dass es sich bei der Marke von 32,70 €/MWh bereits in der Vergangenheit um einen relevanten Bereich gehandelt hat, der sowohl die Funktion als Widerstand als auch Unterstützung ausüben konnte.
Eine Überschreitung der Marke von 32,70 €/MWh auf Stundenschlusskursbasis dürfte einen kurzfristigen Kaufimpuls in Richtung 33,65 €/MWh und oberes Bollinger Band triggern. Bei 33,65 €/MWh sollte dann jedoch wieder deutlicheres Verkaufsinteresse aufkommen, da die Marke nun wieder als ernstzunehmender Widerstand fungiert. Oberhalb der oberen Trendkanalbegrenzung wird es dann zunehmend bullisher und es bestünde das Potential, auch neue Hochs auf über 35,80 €/MWh ausbilden zu können.
Auf der Unterseite wäre ein Rutsch unter die 31,90 €/MWh bzw. unter die untere Gapkante des nach wie vor offenen Upgaps vom 24.10. bei 31,60 €/MWh bearish zu deuten. Preisnachlässe bis auf 30,50 €/MWh wären dann durchaus im Bereich des Machbaren. Unterhalb von 30,48 €/MWh würde mit einem weiteren Verkaufssignal das Tief vom 12.10. bei ca. 29 €/MWh ins Visier der Händler geraten.
Es bleibt jedoch die Frage offen, inwieweit ein möglicherweise bullisher Dezemberkontrakt das gesamte Kalenderjahr 2017 noch mit nach oben ziehen kann. Oder schaffen es die Quartale 2, 3 und 4 sich von den Preistreibern am kurzen Ende zu distanzieren? Ist dies der Fall, hätte das Cal 17 Base auch im kalten Dezember Potential nach unten, denn auch in Frankreich konnten bisher nicht die Preise im Spot realisiert werden, die noch vor kurzem am Terminmarkt gehandelt wurden.
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Autor: Stefan Küster
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