Blogeintrag

Historische Preisbewegungen am Energiemarkt

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Die Marktturbulenzen bei Strom und CO2 in der vergangenen Woche dürften in die Geschichte des Energiehandels eingehen. Vergleichbare Tagesschwankungen ereigneten sich zuletzt bei der Nuklearkatastrophe von Fukushima im März 2011 und der darauffolgenden Verkündung des AKW-Moratoriums durch die Bundeskanzlerin Angela Merkel. Damals stiegen die Kurse von 54 €/MWh bis auf 58,45 €/MWh innerhalb von drei Tagen an. Interessanterweise entsprach das Preisniveau im März 2011 demjenigen von letzter Woche. Nachdem die Kurse im März 2011 noch bis auf 60 €/MWh angestiegen waren, gingen sie im Anschluss aufgrund der beschleunigten Energiewende in den bis Februar 2016 andauernden Abwärtstrend über.

Am 10.09. und 11.09. vergangener Woche stiegen die Kurse des Strom Frontjahr Base Kontraktes noch bis auf 57,50 €/MWh an, um dann innerhalb von drei Tagen bis auf im Tief 47,50 €/MWh zurückzufallen. Ein Preiseinbruch von 10 €/MWh bzw. 17,4 % innerhalb weniger Tage ist in unserer Datenhistorie einmalig. Dies dürfte den zu diesem Zeitpunkt überwiegend long positionierten Energiehändlern den Puls über 3 Tage in die Höhe getrieben haben. Angst und Panik haben das Marktgeschehen beherrscht. Ursächlich für diese historisch einmalige intraday Preisbewegung von 5,5 €/MWh am Freitag war der Markt für Emissionsrechte mit dem Referenzprodukt Dec.18. Um eine absolute Preisschwankung von über 5 €/MWh hinzubekommen, brauchte das Strom Cal 19 Base in der letzten Phase seines Abwärtstrends Ende 2016 und Anfang 2017 ca. 5 Wochen.

Die CO2-Zertifikate stiegen von Mai 2017 von im Tief 4,29 €/tCO2 bis zum Hochpunkt am Montag den 10.09. bei 25,79 €/tCO2 um über 500 % an. Am Ende war diese unglaubliche Hausse maßgeblich getrieben von größeren Hedgefonds, Banken und Spekulanten, die scheinbar wieder Interesse am Energiemarkt gefunden haben und auf dieser Spielwiese erneut verstärkt mitmischen wollen. Wir sind gespannt, wie diese Entwicklung weitergeht und ob wir einst vergessene Marktteilnehmer aus der Finanzbranche bald auch wieder beim Strom Frontjahr Base begrüßen dürfen. Vielleicht ist dies ja der Beginn eines neuen Volatilitätszeitalters.

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