Blogeintrag

TTF Gas Frontjahr - Der Kaufdruck scheint zu schwinden...

(Abbildungen nur für eingeloggte Nutzer sichtbar - siehe weitere Hinweise unten)

Im obigen Wochenchart des rollierenden TTF Gas Frontjahres mit der Reuters RIC TRNLTTFYc1 wurde der seit April dieses Jahres etablierte Aufwärtstrend mittlerweile nachhaltig seitlich durchkreuzt. Dies kann charttechnisch als erstes Warnsignal für vorerst nicht weiter steigende Gas-Notierungen gewertet werden. Seinen vorläufigen Hochpunkt fand dieser Haussetrend Mitte Juni nahezu exakt auf dem 50 % Fibonacci Retracement bei 17,73 €/MWh der größeren Verkaufsserie von vor einem Jahr (Beginn Juni 2015). Damals wurde eine MWh Gas noch zu 22,48 € gehandelt. Innerhalb eines halben Jahres ging es dann zügig im Tief bis auf 12,98 €/MWh im April 2016 hinab.

Wie eingangs bereits erwähnt, ist der seit diesem Tief und bis auf 17,75 €/MWh gestiegene Aufwärtstrend in der zweiten Folgewoche gebrochen worden. Der markierte Shooting-Star von Ende Juni dürfte zwar seinen Schrecken mittlerweile verloren haben, er zeigt aber dennoch eindrucksvoll den Respekt der Marktteilnehmer vor dem 50% Fibonacci-Retracement-Level in Kombination mit der runden 18 €/MWh-Marke.

Neben der Retracement- und Candlestick-Analyse (diese Analysetechniken werden übrigens auch in unseren Seminaren auf der EnergyCharts-TradingWeek im September in Düsseldorf geschult - bitte hier klicken), liefern uns auch zwei weitere Mosaiksteine der Technischen Analyse Hinweise für einen nachlassenden Kaufdruck am Gasmarkt.

Hier wären zum einen das Unterschreiten des Tiefs der ersten Juli-Wochenkerze bei 16,35 €/MWh zu nennen (siehe horizontale gestrichelte Linie) sowie zum anderen das frische Verkaufssignal seitens des Relativ Strength Index (RSI) im Subchart von Chart 1 (siehe Kreismarkierung). Bei beiden Argumenten ist allerdings klar hervorzuheben, dass es sich um zaghafte Vorboten handelt, die aufgrund Ihrer Geringfügigkeit hinsichtlich der preislichen Reaktion noch nicht wirklich signifikant genug sind. Diese erforderliche Signifikanz würde jedoch beim Unterschreiten der Marke von 16,20 €/MWh auf Tagesschlusskursbasis hergestellt, was uns eine Zeitebene tiefer zur Analyse des Tagescharts in Chart 2 führt.

In diesem Chart ist erkennbar, dass es sich bei dem aufgeführten Preislevel 16,20 €/MWh um ein massives Barrierenbündel auf der Unterseite handelt (siehe Pfeilmarkierung). Zu nennen wären hier das untere Bollinger Band (16,27), die exponentiellen 50- und 200-Tage-Durchschnittslinien (16,25/16,15) und das Zwischentief von Ende Juni bei 16,25 €/MWh. Die Gasbären stehen hier folglich vor einer nicht zu unterschätzenden Mammut-Aufgabe.

Gelingt der Befreiungsschlag gen Süden, dürfte die bevorstehende Preisreaktion deutlich zu spüren sein. Denn mittlerweile sollte sich ein gewisses Bewegungspotential aufgestaut haben, was nicht zuletzt durch die wieder stark verengten Bollinger Bänder sichtbar wird (siehe Subchart). Ein Volatilitätsimpuls müsste aber spätestens unterhalb von 16,15 €/MWh, also beim Unterschreiten der 200-Tage-Glättung, einkalkuliert werden.

Ein nächster Auffangbereich wäre im Erfolgsfall beim Zwischentief von Mitte Juni bei 15,60 €/MWh ausfindig zu machen, was uns ein Blick auf den Stundenchart in Chart 3 verrät. Gelingt es den Bären auch diese Marke aus dem Spiel zunehmen, sollte ein Preisrutsch bis auf 14,70 €/MWh nicht verwundern. Apropos Stundenchart 3: Auch hier ist ein weiterer charttechnischer Hinweis ausfindig zu machen, warum die Gasbullen vorerst ausgedient haben könnten.

Die dynamische über mehrere Monate hinweg funktionale Trendlinie in Form der exponentiellen 200-Stunden-Glättung wurde zum Ende der vergangenen Woche unterschritten. Diesen Umstand gegeben, könnten kurzfristig engagierte Händler zwei Stundenschlusskurse unterhalb von 16,20 €/MWh zum Anlass nehmen, Shortpositionen aufzubauen und mit einem engen Stopp abzusichern.

Dies führt uns zu unserem letzten Kapitel des heutigen MarketLetters, dem Stoppmanagement. Da der hier in dieser Analyse aufgeführte bearishe Grundton jeweils noch einer Bestätigung bedarf, sollten tradingorientierte Anleger ihr Risiko natürlich nicht aus den Augen verlieren. Im Stundenchart wäre hier die Rückeroberung der 200-Stundenlinie aufzuführen, die als Stoppmarke prädestiniert erscheint. Weitaus bullisher würde es beim Überschreiten der Marke von 17,11 €/MWh, was aus der charttechnischen Brille betrachtet als nächstes Kursziel das Hoch vom 23.06. bei 17,75 €/MWh definieren würde.
 

 

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Autor: Stefan Küster

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