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(EnerChase – Willich) Zum Start in die neue Handelswoche zeigten sich die Energiemärkte uneinheitlich. Während das kurze Ende der Terminmarktkurve bei Strom und Gas schwächelte, waren die Jahreskontrakte stabil. Am Kohlemarkt wurden die Kursgewinne der Vorwoche zunächst nicht weiter ausgebaut. Deutlich unter Druck gerieten hingegen die Emissionszertifikate und der Ölmarkt am Montag.
Sorge vor sinkender Nachfrage aufgrund von Lockdowns in Shanghai
Bei den Emissionszertifikaten machten sich die eingetrübten Wirtschaftsaussichten am Montag bemerkbar. Die Abriegelung Shanghais in China erhöht die Sorgen vor einer sinkenden Nachfrage und machte sich auch beim schwachen Ölmarkt bemerkbar. Während der CO2 Dez-22-Kontrakt um 2,68 Prozent auf 77,78 Euro/t CO2 abgab, verlor der Brent Crude Frontmonatskontrakt 3,9 Prozent an Wert auf 98,70 US-Dollar/bbl. Zudem sorgte die Freigabe von Ölreserven durch die Mitgliedsstaaten der Internationalen Energieagentur (IEA) für eine Begrenzung des Aufwärtspotentials.
Seitwärtsbewegung setzt sich weiter fort
Trotz der Nachfragesorgen konnten die Emissionszertifikate die Trading-Range zwischen 75 Euro/t CO2 und 82 Euro/t CO2 nicht verlassen. Nach der Schwäche zur Wocheneröffnung meldeten sich die CO2-Bullen am Dienstag zurück und so ging es für den Dezember-Future 1,44 Prozent bis auf 78,90 Euro/t CO2 aufwärts. Allerdings bleibt die Liquidität vor den Osterfeiertagen gering und auch Spekulanten halten sich angesichts der geopolitischen Risiken zurück. Zudem sind die Käufe im Rahmen der Compliance-Verpflichtungen fast abgeschlossen. Bis Ende April müssen sich die verpflichteten Unternehmen mit Emissionszertifikaten für 2021 eindecken.
Nach dem positiven Vortag ging es am Mittwoch dann wieder in die entgegengesetzte Richtung und so schloss der CO2 Dez-22-Kontrakt 1,27 Prozent im Minus bei 77,90 Euro/MWh. Auch am Donnerstag behalten die Emissionsrechte das Auf und Ab bei und am Vormittag handelte der CO2 Dezember-Future zuletzt 1,18 Prozent im Plus bei 78,82 Euro/t CO2.
Berichtssaison sollte nötigen Impuls bei den Emissionszertifikaten liefern
Bemerkenswert ist allerdings, dass die EUA-Korrelation zum EURO STOXX 50 derzeit besonders ausgeprägt ist. Aber auch die Korrelation zum amerikanischen marktbreiten S&P 500 ist hoch. Damit zeigen sich die EUAs derzeit wieder konjunktursensibler. Und die spannende Frage lautet momentan, ob die Volkswirtschaften Europas und der USA aufgrund des nicht enden wollenden Ukraine-Krieges, der hohen Inflationszahlen und damit verbundenen restriktiveren Geldpolitik dies- und jenseits des Atlantiks in eine Rezession fallen werden. Wirtschaftsforschungsinstitute veröffentlichten am Mittwoch die Frühjahrsprognose. Darin haben sie ihre Vorhersage für das Wachstum des BIP wegen des Krieges in der Ukraine merklich gesenkt - und zwar von den noch im Herbst prognostizierten 4,8 auf 2,7 Prozent. Damit bleiben die Institute dennoch optimistischer als die Wirtschaftsweisen, die nur noch mit einem Wachstum von 1,8 Prozent rechnen. Immerhin ist in diesen Zahlen noch von einem positiven Wirtschaftswachstum die Rede und nicht von einer Rezession. Eine Rezession dürfte in den Aktienkursen auch noch nicht eingepreist sein und so werden die bevorstehende Quartals-Berichtssaison und die Gewinnerwartungen der Unternehmen auch für die Preisentwicklung der CO2-Zertifikate aufgrund der aktuell hohen Korrelation zum Aktienmarkt von besonderem Interesse sein. Vielleicht sehen wir in den nächsten Tagen einen Ausbruch aus der seit Wochen gültigen Trading-Range zwischen 75 Euro/t CO2 auf der Unter- und 82 Euro/t CO2 auf der Oberseite. Ein Ausbruch aus dieser Range dürfte eine starke Kursreaktion in Ausbruchsrichtung zur Folge haben.
Autor: Stefan Küster, Tobias Waniek - www.EnergyCharts.de
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