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Nach der Konsolidierung im Monat Januar wurde der Aufwärtstrend bei den EUAs im Februar weiter fortgesetzt. Der Eröffnungspreis lag bei 32,95 Euro/t CO2 und der Schlusskurs bei 37,28 Euro/t CO2, womit im Februar eine Zuwachsrate von 13,14 Prozent bzw. 4,33 Euro festgestellt werden kann. In der Spitze ging es hinauf bis zum bisherigen Allzeithoch bei 40,64 Euro/t CO2. Auffällig ist das im Februar vergleichsweise sehr hohe Handelsvolumen an der ICE, welches letztmalig nur im Corona-Crash-Monat März vor einem Jahr bzw. im Februar 2019 höher lag. Dies ist vor dem Hintergrund erstaunlich, da die Zuteilungsmengen an die europäische Industrie bislang unbekannt sind und auch die britischen Marktteilnehmer nicht mehr im EU-ETS aktiv sind. Aber ggf. könnten genau das die Gründe dafür sein, denn es wurde über andere Quellen berichtet, dass sich die Briten über das EU-ETS hedgen, solange das eigene UK-ETS noch nicht etabliert ist. Auch könnte bereits die Industrie ohne Kenntnisse über die eigenen Gratismengen aktiv geworden sein, aus der Angst heraus, die Preise werden bis zur eigentlichen Bekanntgabe noch weiter steigen. Bereits im letzten Jahr kamen Berichte auf, dass die EU plane, kostenlose Zuteilung von Verschmutzungsrechten massiv zu kürzen. In manchen energieintensiven Branchen sollen die Kürzungen rund ein Viertel betragen. Die Intercontinental Exchange (ICE) plant am Mittwoch, den 19. Mai 2021, die erste Auktion für UK Allowances (UKA). Anschließend sollen alle zwei Wochen Auktionen durchgeführt werden.
Mindestpreis von 22 GBP/t CO2 bei den UK-Auktion
Zum Start der britischen Auktionen ist ein Mindestpreis von 22 GBP/t CO2 (etwa 25,53 Euro/t CO2) festgelegt, im zweiten Quartal sollen von der Regierung weitere Details zu den Emissionsgrenzen bekannt gegeben werden. Die Londoner Terminbörse ICE Futures plant die EUA- und EUAA-Futures und -Optionskontrakte am 7. Juni auf die in den Niederlanden ansässige Terminbörse ICE Endex zu übertragen. Der Transfer zielt darauf ab, die Kosten für das europäische Geschäft nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU zu senken. Nach den EU-Bestimmungen werden börsengehandelte Finanzderivate, die außerhalb der EU gehandelt werden, als außerbörslich gehandelte Derivate behandelt und erfordern höhere Margen, die an den Börsen gehalten werden müssen. Bestehende offene Positionen in EUAs und EUAAs würden zu ICE Endex verlagert.
Starke Gegenreaktion bei den EUAs am Dienstag
Am Montag starteten die CO2-Zertifikate zur Lieferung im Dezember dieses Jahres in die Handelswoche 9 mit einem Minus von 0,4 Prozent auf 37,13 Euro/t CO2. Nach einem zuvor über zehnprozentigen Preisverfall innerhalb von drei Handelstagen kam es bei den EUAs am Dienstag jedoch zu einer starken Gegenreaktion. Der Dez-21-Kontrakt gewann 3,29 Prozent auf 38,35 Euro/t CO2. Im Handelsverlauf wurde ein Tagestief bei 36,83 Euro/t CO2 markiert.
Die Bundesnetzagentur wird in der dritten Ausschreibung zum Steinkohleausstieg Gebote in Höhe von 2,5 GW entgegennehmen, die bis Ende 2022 abgeschaltet werden müssen. Die Frist für die Gebotsabgabe endet am 30. April. Die Gebotsobergrenze liegt bei 155.000 Euro/MWh. Der durchschnittliche Zuschlag in der ersten Ausschreibungsrunde betrug 66.259 Euro/MWh. Gemäß der Kohleausstiegspläne der Bundesregierung sollen bis Ende 2022 noch 15 GW Steinkohle-Kapazitäten verfügbar sein und bis 2030 noch 8 GW. Der Braunkohleausstieg wird von der EU-Kommission noch weiter geprüft, da dieser nicht nach einem Bieterverfahren, sondern über bilaterale Vereinbarungen zwischen Regierung und Kraftwerksbetreibern erfolgen soll.
Preisanstieg am Dienstag verpufft am Mittwoch
Deutliche Abschläge mussten die Verschmutzungsrechte am Mittwoch verkraften. Für den CO2-Dez-21-Kontrakt brachte der Tag ein Minus von 2,37 Prozent auf 37,44 Euro/t CO2 und damit fielen die Preise unter den Settlementpreis der polnischen Primärmarktauktion von 37,56 Euro/t CO2. Am Donnerstagvormittag geraten die CO2-Zertifikate zunächst unter Druck und notieren um 12 Uhr 2 Prozent schwächer bei 36,68 Euro/t CO2. In der zweiten Tageshälfte legen die Ölpreise aufgrund des OPEC-Meetings stark zu (+5 Prozent) und ziehen auch die EUAs mit nach oben. Um 17:30 Uhr handeln die Verschmutzungsrechte 1,6 im Plus bei 38,04 Euro/t CO2.
EUA-Auktionsmengen in der Folgewoche
In der nächsten Handelswoche 9 werden an der EEX insgesamt 15,1 Mio. EUAs verauktioniert. Am Montag, Dienstag und Donnerstag kommen jeweils 3,3 Mio. EUAs unter den Hammer, während am Mittwoch in der polnischen Auktion 2,6 Mio. EUAs veräußert werden. Am Freitag findet in der deutschen Auktion eine Versteigerung mit einem Volumen von 2,7 Mio. EUAs statt. Am 17. März verfallen an der ICE die März-Optionskontrakte, was mit Spannung beobachtet wird und für eine erhöhte Volatilität sorgen dürfte.
Rechtliche Hinweise
Autor: Stefan Küster
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