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Bevor wir uns der Analyse des Strom Frontjahres im Base widmen, möchten wir kurz unsere Prognose zum Brentpreis von vor einer Woche Revue passieren lassen. Aufgrund einer bestätigten oberen kurzfristigen Umkehr in Form einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation im Brent-Stundenchart gingen wir von weiter fallenden Preisen im Ölmarkt aus. Diese Rechnung haben wir allerdings ohne die EIA gemacht und lagen mit unseren Erwartungen komplett falsch. Die Ölpreise sind zwar noch ein Stück in unsere Richtung gefallen, haben sich dann allerdings aufgrund eines deutlich höheren Abbaus der Lagerbestände (erwartet wurde gar ein Aufbau) um über 10% innerhalb von 2 Tagen nach oben bewegt.
Im High wurde am 12.05. eine 48,19 $/bbl gehandelt und damit das Hoch bei 48,50 $/bbl vom 29.04. nur knapp verfehlt. Nun kann man berechtigterweise der Meinung sein, dass dieser Preismove fundamental zu begründen sei, aber auch die Charttechnik dürfte daran nicht ganz unbeteiligt gewesen sein. Denn interessanterweise wurde mit dem Tief bei 43,33 $/bbl vom 10.05. die untere Trendkanallinie des mittelfristigen Aufwärtstrendkanals seit dem Tief bei 27,10 $/bbl nahezu auf den Cent bestätigt (siehe Pfeil in Chart 1)
Dabei gelang auch die Rückeroberung des 200-Tage-EMA, wodurch weitere Kursphantasien in Richtung 50 $/bbl angestellt werden können. Dafür ist jedoch ein Schlusskurs oberhalb von 48,50 $/bbl solide Grundvoraussetzung.
Richten wir nun unsere Analyse-Augen auf den Strom Frontjahr Base Kontrakt und beginnen mit einer längerfristigen Sicht auf die Dinge. Um es hier gleich vorweg zu nehmen: Der langfristige Abwärtstrend seit Oktober 2011 ist weiterhin völlig intakt. Wir haben es bisher nicht mit einer nachhaltigen Trendwende zu tun, denn dafür müsste der Future die obere Kanalbegrenzung bei 28,6 €/MWh aus dem Spiel nehmen (siehe Chart 2). Der Wiedereintritt in den langfristigen Abwärtstrendkanal ebnet hierfür eine wichtige Basis und wird umso relevanter, als dass diese Trendkanalbegrenzung, bei derzeit 23,8 €/MWh verlaufend, mit einer wichtigen Support-Zone aus dem Stundenchart zusammenfällt. Dazu jedoch später mehr, werfen wir zuvor noch einen Blick auf den Tageschart 3.
Strom Cal 17 Base hat den Sprung über die 200-Tage-Linie bei 25,58 €/MWh bisher nicht geschafft und befindet sich momentan in einer Konsolidierungsphase innerhalb des mittelfristigen Aufwärtstrends, der seit Mitte Februar und damit immerhin schon seit 3 Monaten Bestand hat. Gut unterstützt ist der Markt derzeit durch den 38-Tage-EMA und den Horizontal-Support bei 23,80 €/MWh.
Der seit dem High vom 26.04. bei 26,50 €/MWh etablierte kurzfristige Abwärtstrend, auf den wir im Stundenchart noch genauer eingehen werden, und die nach wie vor fallende 200-Tage-Linie üben gemeinsam mit einem Verkaufssignal seitens des trendfolgenden MACD Druck auf die Preise von oben aus. Zudem fiel der Markt zum Wochenschluss wieder unter das 38,2% Fibonacci Retracement bei 24,95 €/MWh der in Chart 3 dargestellten Abwärtsbewegung zurück.
Aus dem Stundenchart 4 wird indes deutlich, dass sich der Stromfuture momentan innerhalb einer fallenden Dreiecksformation befindet, die das Potential hat, nach unten aufgelöst zu werden, da der Verkaufsdruck immer früher auftritt, wobei auf ungefähr gleichem Niveau, nämlich bei 23,80 €/MWh, deutliches Kaufinteresse ausfindig zu machen ist. Aufgrund der fallenden Hochs überwiegt tendenziell der Verkaufsdruck, d.h. wir haben es in der aktuellen Marktsituation mit einem Angebotsüberhang zu tun, der auf immer niedrigeren Niveaus zu Verkaufsaufträgen führt.
Gerade deshalb wäre ein Überschreiten dieser fallenden Trendgeraden des Dreiecks bei aktuell ca. 24,60 verlaufend als ein ernstzunehmendes Warnsignal zu interpretieren, welches bestätigt würde, wenn das temporäre Hoch bei 24,90 €/MWh überschritten wird. Denn dann wäre die Abfolge fallender Hochs seit dem 26.04. unterbrochen, was zu einem Kaufsignal in Richtung 25,45 €/MWh führen dürfte.
Fazit
Das Strom Frontjahr Base befindet sich trotz der Kurskapriolen der vergangenen Monate weiterhin in einem langfristigen Abwärtstrend. Mittelfristig hat sich jedoch seit 3 Monaten ein Aufwärtstrend etabliert, der den langfristigen Abwärtstrend bei 28,6 €/MWh nach Überschreiten der 200-Tage-Linie bei 25,58 €/MWh und im Anschluss 26,50 €/MWh beenden könnte.
Der kurzfristige Trend ist demgegenüber wieder in Richtung des langfristigen Trends abwärts gerichtet und würde ein Verkaufssignal unterhalb von 23,80 €/MWh generieren. Zu den Akten zu legen wäre dieser kurzfristige Abwärtstrend bei Überschreiten des letzten Hochs bei 24,90 €/MWh.
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Autor: Stefan Küster
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