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Zu Wochenbeginn waren die CO2-Zertifikate direkt für eine Überraschung gut. Nachdem der Dez-Kontrakt am Montag über den Tag hinweg zunächst im Minus notierte, drehte dieser kurzerhand in den letzten Handelsstunden massiv nach oben weg, so dass das Verschmutzungsrecht sogar 3,3 Prozent im Plus bei 26,32 Euro/t CO2 aus dem Montagshandel ging. Das hohe Handelsvolumen an der ICE in der letzten Handelsstunde trotz Sommerflaute deutete auf ein stabiles Kaufinteresse bei steigenden Notierungen hin. Im CO2-Tageschart konnte am Montag das mittlere Bollinger Band (26,22 Euro/t CO2) und die 50-Tage-Linie (26,13 Euro/t CO2) überwunden werden, was charttechnisch positiv gewertet werden musste.
CO2-Zertifikate losgelöst von den Finanzmärkten
Auch am Dienstag konnten die Energiemärkte auf breiter Front zulegen. Der CO2-Dez-Kontrakt stieg um 1,1 Prozent und schloss bei 26,60 Euro/t CO2 den Handel ab. Die Finanzmärkte sind in dieser Woche jedoch keine wirkliche Orientierungshilfe für die Verschmutzungsrechte, welche ein völlig eingeständiges Leben führen. Vielmehr hatte der Preisanstieg in erster Linie charttechnische Gründe. Auf dem virtuellen Parteitag der Demokraten wurde am Dienstagabend wie erwartet Joe Biden als Präsidentschaftskandidat für die US-Wahl am 3. November nominiert. Er führt in den Umfragen derzeit deutlich vor dem amtierenden Präsidenten Donald Trump und verspricht, das Land nach der Spaltungspolitik Trumps zu einen, sollte er die Wahlen gewinnen.
Die für das kommende Wochenende geplanten Handelsgespräche zwischen den USA und China wurden von US-Präsident Trump abgesagt. Dies teilte er am Dienstag bei einem Wahlkampfauftritt in Arizona mit. „Ich will jetzt nicht mit ihnen verhandeln. Nach dem, was sie diesem Land und der Welt angetan haben, will ich jetzt nicht mit China sprechen“, so Trump. Im US-Kongress deutet sich ein kleiner Kompromiss zwischen Republikanern und Demokraten zu einem Corona-Hilfspaket in Höhe von 500 Mrd. US-Dollar an.
Am Mittwoch kehrte bei den Emissionsrechten nach drei Tagen mit steigenden Notierungen wieder etwas Ernüchterung ein. Zunächst stiegen die Notierungen weiter an und testeten im Hoch bei 26,84 Euro/t CO2 den ehemaligen Aufwärtstrend (26,63 Euro/t CO2) sowie den nach wie vor intakten Abwärtstrend seit dem Julihoch bei 30,80 Euro/t CO2 bei 26,51 Euro/t CO2 von unten. Der Schlusskurs lag am Mittwoch bei 26,23 Euro/t CO2, was einem Minus von 1,2 Prozent im Vergleich zum Vortag entspricht. Um 16:30 Uhr am Donnerstag handelte der CO2-Dez-20 Kontrakt bei 25,97 Euro/t CO2 und damit 1,2 Prozent im Minus im Vergleich zum Vortag. Der Abwärtstrend seit dem Julihoch ist zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Marktberichtes weiter intakt.
US-Arbeitsmarktdaten enttäuschen – S&P 500 markiert neues Allzeithoch
Kurz zuvor wurden in den USA am Mittwochnachmittag die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe veröffentlicht. Diese belaufen sich auf 1.106 Tsd. nach revidiert 971 Tsd. in der Vorwoche. Die Erwartung lag bei 920 Tsd. Die Lage am amerikanischen Arbeitsmarkt bleibt also weiterhin höchst angespannt, der Dow-Jones-Index reagierte auf diese Meldung jedoch kaum. Dieser ist mit 27.685 Punkten kaum verändert im Vergleich zum Vortag. Der marktbreite S&P 500 Index konnte in dieser Woche ein neues Allzeithoch bei 3.399 Zählern verbuchen, hat den nachhaltigen Ausbruch jedoch noch nicht vollzogen. Wir können gespannt sein, ob dies dem Index vor dem Hintergrund des höchst angespannten Arbeitsmarktes tatsächlich gelingen wird. Die Bäume dürften ohne weitere fiskalische Maßnahmen nicht in den Himmel wachsen können, zumal auch die Privatanleger in den USA gemäß der aktuellen AAII-Umfrage zunehmend bullisher werden (Kontraindikator).
Ausblick Primärauktion
In der nächsten Woche KW 35 werden an der EEX 9,4 Mio. EUAs versteigert. Dies entspricht ungefähr dem Niveau der aktuellen KW 34 inklusive der Auktion an der ICE. Die KW 36 dürfte dann jedoch wieder spannender werden, denn am 31.08. ist „Summer Bank Holiday“ und am 03.09. „Working Committee EEX“. An diesen Tagen findet keine Auktion statt. In KW 36 werden an zwei Tagen am Dienstag und Freitag 6,5 Mio. EUAs versteigert, mit einer Auktion am Mittwoch, den 02.09., von 5,3 Mio. EUAs an der ICE. Die Gesamtsumme steigt folglich wieder auf 11,8 Mio. EUAs, verteilt auf wenige Auktionen, was an diesen Tagen zu Angebotsdruck auf den CO2-Märkten führen könnte.
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Autor: Stefan Küster
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