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In der abgelaufenen Handelswoche 43 setzte sich die Baisse der CO2-Zertifikate weiter fort. Nachdem sich die Bullen am Donnerstag trotz eines Tagestiefs bei 76,24 Euro/t CO2 noch zurückmeldeten und der EUA Dezember-Future im Plus schloss, übernahmen die CO2-Bären am Freitag wieder das Handelszepter. Schlussendlich ging es dann mit einem Wochenminus von 2,72 Prozent bei 77,20 Euro/t CO2 in das Wochenende. Das Wochenhoch lag bei 81 Euro/t CO2, das Wochentief bei 76,24 Euro/t CO2.
Tiefstes Preisniveau seit November 2022 erreicht
Auch zum Start in die Handelswoche 45 konnten die Bären das Handelsgeschehen weiter dominieren. Für den CO2 Dez-23-Kontrakt brachte der Handelstag am Montag einen Verlust von 1,71 Prozent auf 75,88 Euro/t CO2 und damit das tiefste Preisniveau seit November letzten Jahres. Am Dienstag blieben bei den CO2-Zertifikaten die Bären dominant, wenngleich die CO2-Bullen ein erstes Lebenszeichen sendeten. Der EUA-Dezember-Future verlor 0,69 Prozent auf 75,36 Euro/t CO2 und handelte im Tageshoch bei 76,50 Euro/t CO2. In diese Richtung ging es intraday auch am Mittwoch mit einem Tageshoch bei 76,44 Euro/t CO2. Schlussendlich konnte sich allerdings keine Marktpartei klar durchsetzen und nach einem Tagestief bei 74,84 Euro/t CO2 legte der Kontrakt nur minimal um 0,05 Prozent auf 75,40 Euro/t CO2 zu. Am späten Donnerstagnachmittag kommt es zu einer starken Aufwärtsbewertung. Gegen 16.30 Uhr handeln die CO2-Zertifikate 2,36 Prozent im Plus bei 77,18 Euro/t CO2.
Netto-Short-Position erneut erhöht – Preisrücksetzer sorgt für Compliance-Käufe
Bei den Emissionsrechten kam es nach der Veröffentlichung des aktuellen „Commitments of Traders- Report“ (CoT-Report) nur kurzzeitig zu Preissteigerungen. Allerdings konnten sich auch die CO2-Bären nicht mehr durchsetzen, so dass es zu einer Doji-Candelstick-Formation kam, welche die Unentschlossenheit des Marktes darstellt. Der CoT-Report für die KW 44 zeigt, dass die Investmentfonds weiterhin pessimistisch auf den Handel mit europäischen Emissionsrechten schauen. Die Netto-Short-Position wurde weiter ausgebaut und stieg auf ein Rekordhoch von rd. 30,0 Mio. EUAs (plus 8,0 Mio. EUAs). Zum einen wurden die Long-Positionen um 4,6 Mio. EUAs abgebaut und die Short-Positionen um 3,4 Mio. EUAs erhöht. Außerdem ist die Position der physischen Nachfrager (Commercial Undertakings) trotz der schwachen Gemengelage an den Energiemärkten überraschend um knapp 8 Mio. EUAs angestiegen, was darauf hindeutet, dass die Kraftwerksbetreiber das aktuelle Preisniveau als attraktiv erachten und zugreifen.
Schwache Nachfrage bei Primärmarktauktion setzt sich fort
Die milden Temperaturprognosen und die weiterhin schwächelnde Wirtschaft wirken sich auch auf die Emissionsrechte aus. So prognostiziert LSEG, dass die Nachfrage aus dem Energie- und Industriesektor in diesem Jahr um 100 Mio. bzw. 40 Mio. t niedriger sein wird als im letzten Jahr. Über das Wochenende kam es zu einer Aufwärtskorrektur der Temperaturprognosen, woraufhin das Kaufinteresse an der Primärmarktauktion deutlich gesunken ist. So war am Montag zum einen der Auktionspreis mit 76,02 Euro/t CO2 rückläufig. Zudem zeigte sich eine schwache Bid-to-Cover Ratio von 1,29. Dies setzte sich auch in den Folgetagen fort. Am Dienstag sank der Clearing-Preis auf 75,58 Euro/t CO. Die Cover Ratio war mit 1,35 erneut schwach. Am Mittwoch fiel der Kurs der polnischen Primärmarktauktion auf 74,56 Euro/t CO2 (Cover Ratio: 1,49). Eine leichte Erholung setzte am Donnerstag ein. Der Auktionspreis betrug 75,75 Euro/t CO2 (Cover Ratio 1,5).
Autor: Tobias Waniek, Dennis Warschewitz - www.EnergyCharts.de
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