Blogeintrag

API#2 Kohle-Frontjahr arbeitet an Bodenbildung!

(Abbildungen nur für eingeloggte Nutzer sichtbar - siehe weitere Hinweise unten)

In unserer Analyse von letzter Woche Montag Brent Crude als Taktgeber des Energiemarktes - Kaufsignal voraus? sprachen wir von der offenkundigen Korrelation zwischen dem schwarzen Gold und unseren Energie-Commodities Strom, Gas und Emissionsrechten. Nach dem erwarteten  Ausbruch des Brent-Frontmonatskontraktes über die Marke von 36 USD/bbl hatte ich mir als Preisreaktion für unsere Commodities ehrlich gesagt mehr erhofft. Die Korrelation ist weitestgehend wieder hinfällig, insbesondere hat sich das TTF Frontjahr nicht mehr von den bullishen Kurskapriolen Brents anstecken lassen, was wiederum als Schwächesignal für den Gasmarkt zu werten ist.

Das Strom Frontjahr Base hangelt sich mühsam stückweise weiter nach oben, aber für ein wirklich bullishes Kaufsignal hat es bisher nicht gereicht. Etwas positiver für die Strombullen würde es, wenn der Strom-Future über die Marke von 21,90 €/MWh, dem Hoch vom 23.02., ansteigt. Dies ist bisher jedoch nicht erfolgt. Am Freitag ging der Kontrakt im Last bei 21,70 €/MWh an der EEX aus dem Handel.

In der eingangs erwähnten Analyse zum Ölmarkt hatte ich die Kohle namentlich nicht benannt. Ein Grund mehr im heutigen „Weekly Commodities“ auf das etwas andere „schwarze Gold“ zu sprechen zu kommen. Unterziehen wir also API#2 Cal 17 einer Technischen Analyse.

Im ersten Chart ist der Wochenchart des API#2 Kohle-Frontjahres abgebildet. Vom letzten Hoch „b“ im Juli vergangenen Jahres, bis zum bisherigen Tief „c“ im Februar dieses Jahres sind inzwischen 33 Handelswochen vergangen. In dieser Zeit verlor das Kohlefrontjahr über 40% an Wert. Nachdem zu Jahresbeginn im Zuge der dramatischen Kurseröffnung an den asiatischen Börsen noch neue Tiefs verzeichnet werden konnten, scheint sich der Kohle-Kontrakt nun allerdings zu stabilisieren. Dabei ist auffällig, dass auf Wochenbasis ein „Bullish Engulfing“ Candlestick-Muster zu Buche schlägt. Bei dieser Kerzen-Formation umschließt die letzte grüne Wochenkerze vollständig das vorausgegangene Kerzen-Pendant, in welcher die Kurse zunächst noch gefallen sind.

Gleichzeitig ist das Kaufsignal des Wochen-MACD bemerkenswert. Die MACD-Linie hat die Trigger-Linie jüngst von unten nach oben durchquert (siehe letzte Kreismarkierung im Subchart). Das letzte Kaufsignal seitens des MACD vom 19.04.2015 liegt zwar schon eine Weile zurück, damals konnte es jedoch in steigende Notierungen übersetzt werden und der Kohlekontrakt gewann ca. 10% hinzu.
Auch das am 16.08.2015 erfolgte Verkaufssignal des Trendfolgers wurde entsprechend in sinkenden Kohlepreisen gewürdigt, so dass auch das jüngste Kaufsignal dieses Indikators besser nicht vollständig ignoriert werden sollte.

Auch wenn wir eine Zeitebene hinunter brechen, können wir erkennen, dass das API#2 Kohlefrontjahr derzeit an einer unteren Umkehr in Form einer inversen Schulter-Kopf-Schulter-Formation arbeitet. Die Nackenzone dieser Formation habe ich ihnen farblich hervorgehoben. Gelingen den Kohlebullen ein bis zwei Schlusskurse oberhalb von 40,35 USD/t, wäre diese Formation als untere Umkehr bestätigt. Hieraus ließen sich wiederum konservative und optimistische Kursprojektionen ableiten. Im konservativen Fall wären Kurszuwächse bis auf 41,74 USD/t anzunehmen und im optimistischen Szenario Notierungen bis auf über 44 USD/t denkbar.

Dass die Aussichten für eine bullishe Auflösung des Kursmusters nicht schlecht sind, zeigt der mittlerweile nachhaltige Anstieg über das mittlere Bollinger Band. Diese 20-Tage-Glättungslinie konnte zumindest seit Anfang Juli vergangenen Jahres nicht überschritten werden. Auch steht der nicht abgebildete MACD auf Tagesbasis durch Kreuzung seiner Nulllinie kurz vor der Generierung eines Kaufsignals.

Nichtsdestotrotz dürfte das Überschreiten der Nackenzone alles andere als ein Selbstläufer werden, denn der heiß gelaufene RSI und das obere Bollinger Band in Kombination mit dem Hochpunkt vom 28.01. bei 40,35 USD/t stellen einen nicht zu vernachlässigenden Kumulationswiderstand dar. Hält diese Bastion und fällt das Kohle-Frontjahr wieder unter die rechte Schulter auf unter 38 USD/t zurück, müsste die positive Ausgangslage zu den Akten gelegt werden. Dann wäre ein Wiedersehen mit dem Tief bei 36,3 USD/t anzunehmen und der Abwärtstrend würde unterhalb dieses Tiefs weiter fortgesetzt.

Tendenzen
Bullish oberhalb von 40,35 USD/t mit Kursziel 41,74 USD/t und im Anschluss ca. 44 USD/t.
Bearish unterhalb der rechten Schulter bei ca. 38 USD/t mit Kursziel 36,3 USD/t.

Die Charts werden mit Tradesignal erstellt.
Datastream Thomson Reuters Eikon.
 

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Autor: Stefan Küster

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